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Sport: Leichtathletik: Den Rhythmus noch nicht gefunden

Als Florian Schwarthoff im Ziel war, war klar, dass die deutschen Leichtathleten nicht aus der Europacup-Superliga absteigen werden. Im vorletzten Wettbewerb hatte der Berliner Hürdensprinter des OSC mit seinem zweiten Platz die nötigen Punkte geholt.

Als Florian Schwarthoff im Ziel war, war klar, dass die deutschen Leichtathleten nicht aus der Europacup-Superliga absteigen werden. Im vorletzten Wettbewerb hatte der Berliner Hürdensprinter des OSC mit seinem zweiten Platz die nötigen Punkte geholt. Trotzdem war der 33-Jährige nicht ganz zufrieden. "Die Punkte für die Mannschaft sind gut, aber eigentlich hätte ich hier gewinnen können", sagte Schwarthoff.

Tony Jarrett war ihm beim Rennen ein paar Mal in die Quere gekommen. "Das hat meinen Rhythmus gestört", sagte der seit gut einem halben Jahr in Berlin lebende deutsche Rekordhalter über 110 m Hürden (13,05 Sekunden). In Bremen hatte er 1995 jene nationale Bestmarke aufgestellt, in Bremen lief er nun am Sonntag 13,57 Sekunden. Obwohl er damit erneut die deutsche WM-Norm verpasste, ist Florian Schwarthoff trotzdem für die WM in Edmonton qualifiziert. Der zweite Rang beim Europacup reicht neben dem Erfüllen der schwächeren internationalen Norm. "Aber trotzdem will ich die deutsche Norm noch laufen. Denn ich möchte nicht mit einer 50-er Saisonbestzeit nach Edmonton fahren." Bei den Deutschen Meisterschaften am Wochenende in Stuttgart möchte Schwarthoff nun nachholen, was am Sonntag misslang. "Ich fühle mich sehr viel besser als zuletzt, und ich denke, eine 30-er Zeit ist möglich."

Dass ausgerechnet in einer bisherigen deutschen Paradedisziplin noch keiner die WM-Norm erreicht hat, stimmt auch Florian Schwarthoff bedenklich. "Das ist unser schlechtestes Jahr seit langem. Vom Nachwuchs müsste mehr kommen, die sollten sich nicht mehr zu sehr auf die Alten verlassen. Aber ich werde bis zur WM noch in Form kommen", sagt der Olympiadritte von 1996, der am Wochenende zum zwölften Mal den nationalen Titel gewinnen kann. "Den Endlauf in Edmonton zu erreichen, wäre ein großer Erfolg. Ich denke, dafür muss man eine Zeit von unter 13,30 Sekunden laufen können." An eine WM-Medaille denkt Schwarthoff jedoch nicht, obwohl nicht nur das nationale, sondern auch das internationale Niveau im Hürdensprint zurzeit schwächer ist als in früheren Jahren. Der Architekt geht jedoch davon aus, dass sich dies bis zur WM noch ändern wird. "Ich weiß auch nicht, warum das Niveau jetzt schwächer ist. Es könnte mit Olympia zu tun haben, aber 1997 sind im Jahr nach Atlanta ja auch alle gut gelaufen." Für ihn selbst ist diese Saison eher eine Art Zwischenjahr. "Die Europameisterschaften 2002 in München haben für mich einen höheren Stellenwert, weil sie im eigenen Land stattfinden." Danach will der Berliner entscheiden, ob er seine Karriere fortsetzen wird.

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