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Wie machen die das bloß? Ferrari-Pilot Sebastian Vettel rätselte in den vergangenen Jahren oft über Mercedes' Stärke.

© Matthias Oesterle/dpa

Formel-1-Testfahrten in Barcelona: Mercedes bringt die Konkurrenz ins Grübeln

Die Silbernen überraschen bei Testfahrten in Barcelona mit einer erstaunlichen Konstruktion. Sie zeigt, wie gierig der Rennstall ist. Ein Kommentar.

Von David Joram

Testfahrten in der Formel 1 sind ein bisschen wie Vorbereitungsspiele im Fußball: trockene Veranstaltungen mit beschränkter Aussagekraft. Diese recht stumpfe These bestätigte erst im vergangenen Jahr Ferrari, dessen Autos bei den Probefahrten in Barcelona zielstrebig voraus fuhren, danach, in der Saison, aber weit hinterher.

Am Mittwoch beginnt nun die zweite dreitägige Testeinheit für die neue Saison, wieder in Barcelona – und das Erstaunliche ist, dass ein genauer Blick dieses Mal tatsächlich lohnt. Mercedes hat ein System namens „DAS“ (Dual Axis Steering) entwickelt, dank dem die Fahrer Lewis Hamilton und Valtteri Bottas die Position der Vorderräder auf gerader Strecke verstellen können.

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In der Praxis sieht das ein bisschen komisch aus, weil der Fahrer – um die Vorderräder zu verstellen – sein Lenkrad auf vertikaler Ebene bewegt, es also zu sich heranzieht statt nach links oder rechts zu lenken. Durch die veränderte Spur würden die Reifen weniger Temperatur verlieren und folglich mehr Grip für die nächste Kurve aufbauen, vermuten Branchenexperten. Wenn das so hinhaut wie geplant, wäre den Silbernen mal wieder ein echter Coup gelungen.

Die Konkurrenz hat das natürlich längst registriert – und insbesondere Ferrari will DAS auch testen. Was dies für die kommende WM bedeutet, ist klar: Mercedes setzt (einmal mehr) die Trends und bleibt trotz sechs Fahrertiteln in Serie weiter innovativ, der Rest muss kopieren.

Weil die Silbernen ihr nahezu rundum erneuertes Auto erstaunlich störungsfrei durch die ersten Tests brachten, werden sie der Topfavorit auf den WM-Titel sein. Ab dem 15. März will Lewis Hamilton seinen siebte Formel-1-Krone anstreben – so viele hat bislang nur Rekordchampion Michael Schumacher. Die Rekordjagd ermöglicht ein Rennstall, der noch lange nicht satt ist, nach weiteren Triumphen giert und sich an das Motto eines anderen Autobauers hält: Vorsprung durch Technik.

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