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Zum Sieg gesprintet. Arnd Peiffer gewinnt erstmals in dieser Saison ein Weltcup-Rennen.

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Update

Biathlon-Weltcup: Peiffer gewinnt Sprint in Oberhof

Einen Tag nach dem Erfolg von Magdalena Neuner bei den Frauen durften die Biathlon-Fans in Oberhof erneut jubeln - diesmal über den Sieg bei den Männern.

Was Konkurrent Jewgeni Ustjugow zu seinem dritten Platz im Sprint von Oberhof zu sagen hatte, war Arnd Peiffer herzlich egal. Weder die russischen Originalstatements noch die englische Übersetzung interessierten den Biathleten, der auf dem Stuhl neben Ustjugow saß und sich lieber in den Zettel mit dem Wettkampfergebnis vertiefte. Das Blatt Papier, auf dem sein Name ganz oben stand – als Sieger über die zehn Kilometer. Gewonnen hatte Peiffer mit 1,1 Sekunden Vorsprung auf den Franzosen Simon Fourcade und 4,8 Sekunden vor Ustjugow – obwohl beide im Gegensatz zu Peiffer ohne Schießfehler blieben.

Der 24-jährige Niedersachse dagegen setzte gleich die erste von zehn Patronen daneben, musste einmal in Strafrunde – und holte trotzdem die acht Sekunden auf, die Fourcade nach der letzten Schießübung noch vor ihm gelegen hatte. „Das lag nicht nur an mir, sondern am Gesamtkonzept“, meinte Peiffer nach seinem fünften Weltcupsieg und erläuterte das Konzept: „Gute Skier, gute Startnummer, gute Laufform.“ Zudem sei er auf der letzten Runde immer über seinen Rückstand informiert gewesen. „Und ich wusste, dass die Bedingungen bei mir ein bisschen besser waren als bei Fourcade und habe mir deshalb gute Chancen ausgerechnet.“ Der Sieg von Magdalena Neuner im Frauen-Sprint am Freitag und Peiffers Erfolg deuten an, dass gerade diese beide Athleten ein gutes Timing im Hinblick auf die Heim-WM in Ruhpolding Anfang März haben könnten. „Der Sieg gibt mir natürlich Selbstvertrauen für die nächsten Wochen“, sagte Peiffer.

Eine Weile zuvor hatte sich in der Rennsteig-Arena schon Kollegin Andrea Henkel geäußert und bekannt gegeben, ihre Karriere noch bis Olympia 2014 fortzusetzen. Das beruhigt vor allem die Chefs im deutschen Biathlon, die sich wegen des nahenden Abschieds von Neuner doch mächtig Sorgen um die Zukunft machen. „Dass Andrea bis 2014 weitermacht, ist schon mal gut, das nimmt den Druck von den anderen“, sagte auch Peiffer, bevor er sich wieder um sich kümmerte. „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen – weil ich jetzt weiß, dass ich es doch noch kann“, sagte er.

Die Erleichterung entlud sich darin, dass Peiffer beim Blick auf die Zeitanzeige im Ziel die rechte Faust in die Thüringer Luft stieß. Für den Sprint-Weltmeister eine eher seltene Gefühlseruption, die auch mit dem ersten Saisondrittel zu tun hatte. Denn bei den Weltcups im Dezember lief es für ihn noch ein wenig zäh. Schon am zweiten Weihnachtsfeiertag entschwand Peiffer aus seiner niedersächsischen Heimat in Richtung Oberhof, wo er dann unter Männer-Bundestrainer Mark Kirchner trainierte.

Für Peiffer, der als Nummer 27 des Gesamtweltcups ins neue Jahr gestartet war, schien es das passende Paket für die Zeit zwischen den Jahren zu sein. „Eine Ruhephase zu Hause und dann eine längere Trainingsphase – das tut mir schon gut“, sagte Arnd Peiffer am Samstagnachmittag nach seinem Sieg im Sprint. Und keiner widersprach.

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