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Skispringer Martin Schmitt: Gewicht oder Weite

Der unter einem Erschöpfungssyndrom leidende Skispringer Martin Schmitt hat Gewichtsprobleme eingeräumt und das Kalorien-Diktat in seinem Sport scharf kritisiert.

Leipzig - „Dass ich jetzt nicht voll leistungsfähig bin, liegt auch daran, dass ich mich seit Jahren in einem Grenzbereich bei meinem Gewicht bewege“, sagte der 31-Jährige der „Bild“-Zeitung. „Um mich wohlzufühlen, müsste ich vier Kilo mehr wiegen.“

Bundestrainer Werner Schuster hatte erklärt, Schmitt werde unmittelbar vor Olympia in Vancouver seine Form testen. Der Team-Olympiasieger von 2002 solle bei der Fis-Team-Tour ab dem 29. Januar springen. Schmitt hatte nach seinem 21. Platz bei der Vierschanzentournee eine längere Weltcup-Pause angekündigt. „Martin braucht Zeit, um seinen Energiehaushalt in Ordnung zu bringen“, sagte Schuster. „Derzeit sehe ich seinen Olympiastart nicht gefährdet.“

„Ich war die ganze Saison müde und schlapp. Selbst Test-Sprünge vor einem Wettkampf auf die Arme des Trainers machten mir Probleme“, sagte Schmitt, der bei 1,82 Metern 63 Kilo wiegt. Ursache dafür sei das Gewichtsdiktat. „Wenn ich zwei, drei Kilo mehr wiegen würde, verliere ich fünf bis sechs Meter Weite“, sagte der Vize-Weltmeister. „Um in der Weltspitze mithalten zu können, muss man beim Gewicht konkurrenzfähig sein“, ergänzte Schmitt, der mehrere Tage nur 1300 Kalorien zu sich nahm.

Zugleich setzt er auf die Anhebung des 2004 eingeführten Body-Mass-Index (BMI), der vom Internationalen Skiverband (Fis) ausgegeben wurde. Mit Anzug, Helm und Schuhen dürfen die Springer einen BMI von 20,0 haben. Dieser Wert wird ab der kommenden Saison auf 20,5 angehoben, Schmitt würde sich 21 wünschen. „Dann sind wir immer noch richtig schlank“, sagte er. dpa

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