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Sport: Team Telekom: Wenn ein Läufer Radfahrer wäre ...

Von so etwas wie einheitlichen Strafen für Dopingtäter ist der Spitzensport in etwa so weit entfernt wie von allgemeiner Sauberkeit. Diese wird ohnehin eine Wunschvorstellung bleiben, denn es gibt immer erst die neuen Mittel und dann mehr oder weniger lange Zeit später die entsprechenden Nachweismethoden.

Von so etwas wie einheitlichen Strafen für Dopingtäter ist der Spitzensport in etwa so weit entfernt wie von allgemeiner Sauberkeit. Diese wird ohnehin eine Wunschvorstellung bleiben, denn es gibt immer erst die neuen Mittel und dann mehr oder weniger lange Zeit später die entsprechenden Nachweismethoden. Einheitliche Strafen sollten da ein eher kleineres Problem sein. Funktionäre kämpfen seit Jahren darum - mit wenig Erfolg, wie die letzten Tage wieder einmal zeigten.

Im Radsport, wo Strafen eher in Monaten und nicht in Jahren verhängt werden, war es einem Profi jüngst sogar möglich, nach einer positiven B-Probe noch bei einer internationalen Rundfahrt an den Start zu gehen. Im Fußball wurde am Donnerstag der holländische Nationalspieler Frank de Boer für ein Jahr gesperrt, nachdem zuvor die beiden Leichtathleten Falk Balzer und Tony Dees mit einer Zwei-Jahres-Sperre belegt worden waren. Bei allen drei war dasselbe Mittel im Urin nachgewiesen worden: Nandrolon.

Dass in der Leichtathletik - trotz Blackouts wie bei der Begnadigung von Javier Sotomayor oder dem Freispruch Merlene Otteys - härter als anderswo gegen Doping gekämpft wird, ist nicht neu. Da mag die jüngste Entwicklung im Fall des 400-m-Läufers Mark Richardson auf den ersten Blick nicht ins Bild passen. Im Urin des Briten fand sich, wie bei Dieter Baumann, im Oktober 1999 Nandrolon. Wie Baumann wurde Richardson erst vom nationalen Verband freigesprochen und dann vom Weltverband gesperrt. Baumann gelang es nicht, die IAAF mit seiner Anschlagstheorie den Dopingverdacht zu entkräften. Richardson hat genau das geschafft. Entsprechende Studien stützen die Argumentation des Sprinters, dass verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel seinen überhöhten Nandrolonwert produzierten. Dies wiederum zeigt, dass der Athlet nicht immer chancenlos ist, seine Unschuld zu beweisen. Dem Kampf der IAAF gegen Doping schadet also dieser Fall nicht.

Wäre Richardson allerdings Radfahrer gewesen, dann hätte es seinen Dopingfall wohl nie gegeben.

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