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Maria Riesch

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Wintersport: Gut gefahren und gut gerockt

Maria Riesch holt sich den ersten deutschen Podestplatz des alpinen Winters und beweist eindrucksvoll, dass sie auf dem Weg zu alter Stärke ist. Auch die Snowboarder in München feiern.

Lake Louise/Kuusamo/Kolomna/München - Maria Riesch hat sich mit dem ersten deutschen Podestplatz des Winters eindrucksvoll auf dem Weg zu alter Stärke zurückgemeldet. Bei der Abfahrt am Samstag war die Skirennfahrerin in Lake Louise (Kanada) noch um die Winzigkeit von neun Hundertstelsekunden an Platz drei vorbeigeschrammt, doch am Sonntagabend durfte sie sich als Zweite des Super-G erstmals seit einem Jahr wieder auf dem Podest feiern lassen. "Das hat angestanden, dass bei uns mal ein Spitzenergebnis herauskommt. Es ist unser Anspruch, dass man sich unter den ersten drei bewegen kann", sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier. Die Abfahrt gewann Lindsey Vonn (USA), beim Super-G war nur die Schweizerin Martina Schild schneller als Riesch - exakt um 0,20 Sekunden.

"In Lake Louise hatte ich schon viele gute Ergebnisse, letztes Jahr sogar den Sieg. Aber an den Super-G in den vergangenen Jahren habe ich nicht so gute Erinnerungen, daher ist der Erfolg jetzt umso schöner. Ich hatte wirklich nicht mit Platz zwei gerechnet", sagte die 23 Jahre alte Riesch. Sie hatte schon am Samstag - auf den Tag genau ein Jahr nach ihrem letzten Sieg an selber Stelle - bei der Abfahrt den Besten der Branche Paroli geboten, ihr Limit aber noch nicht ganz erreicht. "Das Rennen war noch nicht perfekt", sagte die Partenkirchnerin, die in diesem Jahr höhere Ansprüche als in der vorigen Saison hat. Damals konnte sie nach zwei schweren Knieverletzungen nicht an die gute Leistung von Lake Louise anknüpfen. "Ich gehe davon aus, dass es dieses Jahr besser läuft", sagte Riesch. Die viermalige Weltcupsiegerin verbesserte sich in der Weltcup-Gesamtwertung am Wochenende auf Platz vier. In dieser Wertung führt Marlies Schild aus Österreich.

Skilanglauf-Weltmeister Axel Teichmann aus Bad Lobenstein hat am Sonntag beim Weltcup-Einzelrennen im finnischen Kuusamo über 15 Kilometer im klassischen Stil den dritten Platz belegt. Überlegener Tagessieger wurde der von Beginn an führende Tscheche Lukas Bauer in 37:15,8 Minuten. Teichmann, dem 1,5 Sekunden auf den zweitplatzierten Eldar Rönning aus Norwegen fehlten, hatte 21,9 Sekunden Rückstand. "Optimal wären zwei Siege gewesen. Aber im Ernst: Ich bin sehr zufrieden mit dem Saisonstart", sagte Teichmann. Mit Jens Filbrich (Frankenhain) auf Platz sieben, Tobias Angerer (Vachendorf) auf Rang acht und Franz Göring (Zella-Mehlis) auf Position elf liefen drei weitere Deutsche zu Spitzenrängen. Mit 160 Punkten belegt der Thüringer in der Weltcup-Gesamtwertung Rang zwei hinter Lukas Bauer (180).

Anni Friesinger verteilte Handküsschen ins Publikum, Daniela Anschütz-Thoms bestieg gleich zweimal das Podest. Die deutschen Eisschnelllauf-Frauen haben beim Premieren-Weltcup in der russischen Provinz ihre Klasse unter Beweis gestellt. Auf der neuen Bahn im 120 Kilometer von Moskau entfernten Kolomna landete Anni Friesinger in ihrem zweiten Saisonrennen über 1500 Meter den ersten Sieg und verbuchte in 1:55,39 Minuten den 47. Weltcuperfolg ihrer Karriere. Dritte wurde Daniela Anschütz-Thoms (1:57,10), die schon tags zuvor Claudia Pechstein den Podestplatz weggeschnappt hatte und über 5000 Meter erstmals in dieser Saison auch in einer Einzeldisziplin auf dem Treppchen landete. Für Deutschlands erfolgreichste Winter-Olympionikin blieb wieder nur der undankbare vierte Platz auf der Langstrecke.

Rockmusik und fliegende Stars bestimmten das Bild bei Europas größtem Snowboard-Event Air & Style im Münchner Olympiastadion. "Das wahrscheinlich beste Publikum, vor dem ich je gefahren bin", lobte Kevin Pearce die 28 000 Zuschauer. Der 20 Jahre alte Überraschungssieger aus den USA setzte sich im Finale der besten vier Snowboarder mit 286 von 300 möglichen Punkten gegen den Norweger Mikkel Bang (281 Punkte) und dessen Landsmann Torstein Horgmo (277 Punkte) durch. Lokalmatador David Benedek (269 Punkte) aus München wurde wie im Vorjahr Vierter. Für den zweiten deutschen Teilnehmer Christophe Schmidt (Schliersee), der die einzige deutsche Halfpipe-Hoffnung für Olympia 2010 ist, war wie im Vorjahr bereits nach der ersten Runde Schluss. dpa

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