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Die Fußballerinnen der jamaikanischen Nationalmannschaft feiern nach dem sensationellen 0:0 gegen Frankreich.

© Imago/Shutterstock

Zwischenfazit zur Fußball-WM: Die Zeiten der zweistelligen Ergebnisse sind vorbei

Bei der Fußball-WM haben alle Teams ihr erstes Spiel bestritten. Neben überraschenden Ergebnissen und einer anfänglichen Elfmeterserie war vor allem die Ausgeglichenheit bemerkenswert.

Von Alishya Tanoku

Die Weltmeisterschaft der Fußballerinnen ist so attraktiv wie vielleicht noch nie zuvor in der Geschichte des Turniers. Das liegt sicher auch an der ausgelassenen Stimmung in den meist gut gefüllten Stadien. Dazu gab es eine Serie von Elfmetern und einige unerwartete Spielausgänge. Auch Fifa-Präsident Gianni Infantino zeigte sich sehr erfreut über den Start in das Turnier: „Es gibt hunderttausende glücklicher Männer, Frauen, Mädchen und Jungen, die zu den Spielen kommen und Millionen über Millionen, die von daheim zuschauen. Also, ein großer Erfolg.“ 

Das erste Mal lässt die Fifa ganze 32 Teams an dem Turnier teilnehmen. Im Vorfeld wurden Stimmen laut, die Qualität könnte darunter leiden. Bisher ist davon nichts zu erkennen, ganz im Gegenteil: Die Teams scheinen sich vom Niveau her immer mehr anzupassen.

Neben der deutschen Mannschaft, die mit dem 6:0-Sieg gegen Marokko einen wahren Traumstart hinlegen konnte, sind auch die Mitfavoriten Spanien mit einem 3:0 gegen Costa Rica, Brasilien mit einem 4:0 gegen Panama und auch die USA mit einem klaren 3:0-Sieg über WM-Neuling Vietnam überzeugend ins Turnier gestartet.

Überraschend war allerdings, dass die Europameisterinnen aus England mit ihrem knappen 1:0-Sieg über Haiti keinen guten Auftritt hinlegten. Über weite Strecken des Spiels waren zwar sie überlegen und hatten 75 Prozent Ballbesitz, doch es brauchte einen wiederholten Elfmeter von Georgia Stanway, um überhaupt ein Tor zu erzielen. Auch die Schwedinnen konnten nur mit Mühe und Not und in der letzten Minute die drei Punkte gegen starke Südafrikanerinnen einfahren und Frankreich kam gegen Jamaika nicht über ein 0:0 hinaus.

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Auffällig an diesem ersten Spieltag waren die Torhüterinnen-Leistung. In den ersten acht Spielen gab es jedes Mal einen Strafstoß, wovon allerdings nur vier verwandelt werden konnten. Aber auch bei vielen Aktionen aus dem Spiel heraus konnten die Torhüterinnen brillieren. Dies wäre laut Ann-Katrin Berger ein Indiz für das gestiegene Investment in die Professionalisierung des Frauenfußballs: „Es gibt jetzt auch Torwarttrainier, die unser Spiel verbessern. Das sieht man an der Qualität in der ganzen Welt. Ich glaube, da kann man jetzt nicht mehr so viel lästern, weil wir immer besser werden“, sagte die deutsche Nummer 2 der Sportschau. 

Ich glaube, da kann man jetzt nicht mehr so lästern, weil wir immer besser werden.

Ann-Katrin Berger über die Entwicklung der Torhüterinnen.

Was bedeutet es also für den weiteren Verlauf des Turniers, wenn die einige Topfavoriten ihre Leistung zumindest bisher nicht abrufen können und die vermeintlichen Underdogs effizienter und willensstärker auftreten, als vorher gedacht? Es verspricht vor allem ein leidenschaftliches und spannendes Turnier zu werden, mit engen Spielen und vielen Gänsehautmomenten. Die Zeiten der zweistelligen Ergebnisse sind ganz offensichtlich vorbei. 

Bei diesen ersten 16 Spielen der WM fieberten insgesamt 459.547 Fans in den Stadien mit. Der Fakt, dass schon jetzt die angestrebten 1,5 Millionen Tickets abgesetzt wurden und pro Begegnung bisher im Schnitt 28.721 Zuschauer:innen auf den Rängen Platz nahmen, spricht für die Attraktivität des Frauenfußballs. Das sind 54 Prozent mehr als noch bei der Weltmeisterschaft 2019 in Frankreich. 

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