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Brandenburg: Straftaten im Rotlichtmilieu nehmen zu Organisierte Kriminalität wird internationaler

Potsdam Ob systematischer Diebstahl und Schmuggel von teuren Autos nach Osteuropa oder Rauschgifthandel im großen Stil – die organisierte Kriminalität breitet sich auch in Brandenburg mehr und mehr aus. Wie Innenminister Jörg Schönbohm und Justizministerin Barbara Richstein (beide CDU) am Montag in Potsdam mitteilten, hat das für diese Fälle zuständige Landeskriminalamt im vorigen Jahr gegen 16 Banden von organisierten Kriminellen Ermittlungen geführt – zusammen gegen 194 Tatverdächtige, denen 450 Einzelstraftaten zur Last gelegt wurden.

Potsdam Ob systematischer Diebstahl und Schmuggel von teuren Autos nach Osteuropa oder Rauschgifthandel im großen Stil – die organisierte Kriminalität breitet sich auch in Brandenburg mehr und mehr aus. Wie Innenminister Jörg Schönbohm und Justizministerin Barbara Richstein (beide CDU) am Montag in Potsdam mitteilten, hat das für diese Fälle zuständige Landeskriminalamt im vorigen Jahr gegen 16 Banden von organisierten Kriminellen Ermittlungen geführt – zusammen gegen 194 Tatverdächtige, denen 450 Einzelstraftaten zur Last gelegt wurden. Auffällig sei, so betonte Schönbohm, dass die Verbrecherbanden „immer internationaler“ agieren. Der Anteil der so genannten OK-Verfahren, bei denen das Tätigkeitsfeld ins Ausland reiche, sei inzwischen auf 56 Prozent gestiegen. Fast jeder zweite Tatverdächtige komme inzwischen aus dem Ausland, vor allem aus Polen, Litauen und Russland. Zum anderen zeige sich, sagte Richstein, dass die organisierte Kriminalität zunehmend legale Wirtschaftsstrukturen nutze. Tatsächlich war erst jüngst in Neuruppin eine Bande von Drogenhändlern aufgeflogen, deren Netz bis in Rathaus und die Polizei reichte.

Im Vergleich zu anderen Bundesländern liegt Brandenburg mit 16 OK-Verfahren – einem weniger als 2002 – allerdings eher im Mittelfeld. Zum Vergleich: In Berlin waren es im Jahr 2003 immerhin 92 Verfahren. Bei den Delikten gibt es Verschiebungen. Stark zugenommen haben Straftaten „im Zusammenhang mit dem Nachtleben“, so das Amtsdeutsch, also Delikte um das Rotlicht-Milieu. Wurden davon 2002 nur 15 registriert, waren es im vorigen Jahr 84 Straftaten. Die Schleuserkriminalität ist dagegen rückläufig – von 169 Verfahren 2002 sank die Zahl auf 63 im Jahr 2003. Die EU- Osterweiterung habe bisher zu keinen wesentlichen Änderungen im Bereich der OK geführt.

Insgesamt wurde nach Angaben von Schönbohm durch organisierte Kriminalität 2003 in Brandenburg ein Schaden von 4,8 Millionen Euro verursacht und illegale Gewinne von 7,9 Millionen Euro erzielt. thm

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