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Brandenburg: Streikender Öko-Bauer wird müde – aber er macht noch nicht schlapp

Seit fünf Wochen hungert Erich Degreif für eine Baugenehmigung

Stücken. Erich Degreif hat ein großes Loch im Bauch: Seit fünf Wochen streikt der ÖkoBauer in Stücken, um den Behörden den Bau eines Wohnhauses abzutrotzen. Aber die lassen sich davon nicht beeindrucken. Denn das von Degreif bewirtschaftete Gut Breite liegt, wie berichtet, im Naturschutzgebiet. Inzwischen nehmen bei Degreif die Muskeln immer mehr ab: „Meine Ärztin malt mir Schreckensszenarien aus.“

Aber er sei nicht mehr so vergesslich wie vor zwei Wochen. Er nimmt viel Vitamine in flüssiger Form zu sich: „Ich habe Angst vor Organschäden.“ Trotzdem will er mit dem Hungerstreik nicht aufhören, wofür er auf der Homepage des Umweltministeriums verspottet wird: In einer Pressemitteilung wird der 56-Jährige als „Michael Kohlhaas aus Stücken“ bezeichnet und zum Abbruch seines Hungerstreiks aufgefordert. Ein Hungerstreik sei „kein geeignetes Mittel, um Entscheidungen der Verwaltung, die Ihnen ungerechtfertigt erscheinen, zu erzwingen“, steht ergänzend in einem Behördenbrief an Degreif vom 27. Mai.

In der Sache geht es um die Frage, warum der Bauer seit Jahren keine Ausnahmegenehmigung zum Bau eines Wohnhauses im Naturschutzgebiet Nuthe-Nieplitz-Niederung bekommt. Degreif hatte vom Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz rund 150 Hektar Land gepachtet und zwei Grundstücke erworben. Eines ist für ein Wohnhaus gedacht, das andere für Betriebsgebäude. In beiden Fällen lagen Zustimmungen des Umweltministeriums zu den Kaufverträgen vor. Doch nur das größere von beiden Grundstücken darf Degreif bebauen, so will es der zuständige SachbearbeiterAndreas Piela. Die Zustimmung des Ministeriums zu den Kaufverträgen bedeute nicht, dass der Bauer bauen könne, wo er wolle, sagte Piela. Bü.

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