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Brandenburg: 850 Jahre in einem lebendigen Bilderbogen

Cottbus feiert sein Jubiläum mit einem vier Kilometer langen Umzug und einem Fest in der Innenstadt

Cottbus - Mit einem großen Festumzug haben die Lausitzer den 850. Geburtstag ihrer kleinen Metropole Cottbus gefeiert. Bei einem vier Kilometer langen Zug durch die Innenstadt zeigten etwa 3500 Mitwirkende 44 Bilder aus der Stadtgeschichte. Dabei spannte sich der Bogen von der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1156 über die Zeit von Markgraf Konrad von Meißen bis zum Wiederaufstieg des FC Energie in die Bundesliga in diesem Jahr. Nach Angaben eines Stadtsprechers säumten rund 250 000 Schaulustige die Straße, darunter auch Vertreter aus den europäischen Partnerstädten von Cottbus.

Es war ein mal amüsanter, mal nachdenklich stimmender Streifzug durch die Geschichte. Eines der wohl eindrücklichsten Bilder: Der Wagen, der die Rolle der Kirchen im Dritten Reich thematisierte – das Spannungsfeld zwischen christlichem Kreuz und Hakenkreuz. Ein Wagen, der vor allem der Oberbürgermeisterin Karin Rätzel (parteilos) in unguter Erinnerung bleiben wird, hatte sich an die Spitze des Zuges gesetzt: Auf diesem warben Plakate für Rätzels Abwahl am 2. Juli. Doch das war für sie wohl der einzige Missklang auf einer Feier, die ansonsten von ausgelassener Fröhlichkeit geprägt war.

Der Umzug war der Höhepunkt eines dreitägigen Stadtfestes, zu dem bereits ab Freitagmittag Tausende in die Stadt geströmt waren. Jedes noch so kleine Café nutzte die Chance und stellte ein paar Stühle auf die Straße. Auf neun Bühnen in der Stadt wurden Non-Stop-Programme mit Rock, Pop und Klassik geboten, bis Sonntagabend sollten an die 100 Künstler auftreten. Als große Attraktion erwies sich am Sonnabend auch der erste sorbisch-wendische Festtag mit Auftritten sorbischer Tanz- und Trachtengruppen. Gegen Mitternacht sollte das Fest mit einem opulenten Flammenzauber an der Oberkirche ausklingen. Tsp

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