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Brandenburg: A13: Tour de Frust

Wenn Reisen tatsächlich Einsichten weckt, dann sollte die A13 zur Pflichtautobahn für alle Brandenburger Politiker werden. Sie verbindet bekanntlich Dresden mit Berlin, und wer die sächsische Landeshauptstadt verlässt, fährt zuerst an der modernen Chipfabrik von AMD vorbei.

Von Sandra Dassler

Wenn Reisen tatsächlich Einsichten weckt, dann sollte die A13 zur Pflichtautobahn für alle Brandenburger Politiker werden. Sie verbindet bekanntlich Dresden mit Berlin, und wer die sächsische Landeshauptstadt verlässt, fährt zuerst an der modernen Chipfabrik von AMD vorbei. Mehr als 2000 Menschen gibt sie Lohn und Brot. Jetzt kommt gar ein zweites Werk hinzu – mit ebenso vielen Jobs.

Aber nur 20 Fahrminuten hinter Dresden beginnt ein anderes Land. Es begrüßt seine Gäste mit dem Schild „Brandenburg. Neue Perspektiven entdecken“. Wie Hohn muss das derzeit jedem Durchreisenden erscheinen. Denn auf der Weiterfahrt nach Berlin passiert er zunächst den insolventen Lausitzring, auf dem so gut wie kein großes Rennen mehr läuft. Im Radio schimpfen Einwohner von Frankfurt (Oder) über den Westen und die EU. Denn in Frankfurt wird es keine Chipfabrik geben.

Aber wenigstens der Autobahnbau funktioniert in Brandenburg. Kunststück – das Geld dafür kommt schließlich vom Bund. Folgerichtig mutiert die A13 hinter dem Spreewalddreieck zur Großbaustelle. So kann man sich im täglichen Stau in aller Ruhe die Halle des gescheiterten Luftschiffbauers Cargolifter am Horizont ansehen. Wahrlich tolle Perspektiven!

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