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Brandenburg: Ausbau der A 13: Das Ende der Buckelpiste kommt erst 2007 in Sicht

Am mit Abstand schlechtesten ostdeutschen Autobahnabschnitt zwischen Berlin und Dresden rücken endlich die Bagger und Betonmaschinen an. 60 Jahre und länger liegen südlich des Schönefelder Kreuzes die Platten in der Erde.

Am mit Abstand schlechtesten ostdeutschen Autobahnabschnitt zwischen Berlin und Dresden rücken endlich die Bagger und Betonmaschinen an. 60 Jahre und länger liegen südlich des Schönefelder Kreuzes die Platten in der Erde. Von einer Fahrbahn kann von hier bis zum 60 Kilometer entfernten Dreieck Spreewald schon längst keine Rede mehr sein. Buckelpiste wäre wohl die richtige Bezeichnung. Verkehrsminister Hartmut Meyer nannte den Zustand beim gestrigen ersten Spatenstich schlichtweg "katastrophal". Streckenweise darf nicht mehr als Tempo 60 gefahren werden.

Diese miserable Situation erklärt die auf den ersten Blick überraschend lange Bauzeit. Erst 2007 soll der Verkehr in beiden Richtungen wieder ungestört rollen. Pro Jahr werden also weniger als 20 Kilometer fertiggestellt. Damit dürfte der Autobahn A 13 künftig ein Stammplatz in den Rundfunkmeldungen über Staus und Unfälle sicher sein. Für Fahrten in den Spreewald, nach Cottbus oder nach Dresden muss von vornherein eine längere Zeit eingeplant werden. Minister Meyer sah die Lage dennoch nicht pessimistisch. "Bis 2004 sind wir mit den meisten Arbeiten fertig, dann folgen die Standstreifen und Arbeiten auf schon einmal notdürftig reparierten Abschnitten."

Der Bundesverkehrsminister steckt 270 Millionen Mark aus seinem Haushalt in die 120 Streckenkilometer (60 Kilometer pro Richtung). 39 Brückenbauwerke entstehen neu, ebenso drei mit WC-Anlagen ausgestattete Rastplätze. Einige Brücken, die mit ihrer geringen Spannweite einen beidseitigen Standstreifen gar nicht zuließen, wurden schon im vergangenen Jahr erneuert.

Bevor die schwere Technik anrollt, suchen im mittleren Abschnitt kleine Trupps mit hochempfindlichen Geräten jeden Quadratmeter Boden sowohl rechts und links als auch zwischen den beiden Fahrbahnen ab. Munitionsberger stoßen auf viele Hinterlassenschaften der Kämpfe in den letzten Kriegstagen, als die sowjetischen Truppen Tausende deutsche Soldaten und Zivilisten im Kessel von Halbe eingeschlossen hatten. Die Autobahn war eine der Hauptkampflinien. Die lange Vernachlässigung der Autobahn nach Dresden lag vor allem an ihrer geringen Bedeutung im Transitverkehr. Noch heute gehört sie mit täglich 40 000 Fahrzeugen zu den Strecken mit normaler Verkehrsdichte. Bis 2012 rechnet Meyer auf der Strecke nach Dresden mit täglich 60 000 Fahrzeugen.

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