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Brandenburg: Bahn verbindet Airport Schönefeld mit dem Osten Pläne für Schienenanbindung werden jetzt ausgelegt So erreichen auch Fluggäste aus Polen BBI schneller

Schönefeld - Für den Ausbau des Flughafens BBI in Schönefeld steht das letzte Genehmigungsverfahren vor dem Abschluss. Für den Bau des östlichen Bahnanschlusses werden jetzt die Pläne ausgelegt.

Schönefeld - Für den Ausbau des Flughafens BBI in Schönefeld steht das letzte Genehmigungsverfahren vor dem Abschluss. Für den Bau des östlichen Bahnanschlusses werden jetzt die Pläne ausgelegt. Die Genehmigung für die sogenannte Ostanbindung war vom Hauptverfahren abgetrennt worden, weil die Pläne geändert werden mussten. Gegen den Bahnbau sind neue Klagen möglich, weil diese Strecke im Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht zum Schönefeld-Ausbau nicht enthalten war. Die Planer erwarten allerdings keine Klageflut.

Die östliche Bahnanbindung des neuen Flughafens ist 6,2 Kilometer lang. Die zweigleisige Trasse wird jeweils eingleisig in Nord- und Südrichtung an die Görlitzer Bahn angeschlossen. Die Züge können somit aus beiden Richtungen den Flughafen erreichen oder ihn verlassen.

Die Pläne mussten angepasst werden, weil die vorgesehene Trasse zu dicht am Ortsteil Bohnsdorf war. Erschütterungen durch den Zugverkehr waren nicht ausgeschlossen. Jetzt ist der Schienenstrang weiter nach Süden gerückt, wo er durch den Wald führt. Dort müssen zahlreiche Bäume gefällt werden. Vom Schienenlärm sollen die Bohnsdorfer durch eine zwei Kilometer lange Wand geschützt werden. Das Genehmigungsverfahren für den Bau der Gleise soll im nächsten Jahr abgeschlossen werden.

Die östliche Schienenanbindung ist für den Flughafen wichtig. Über die Görlitzer Bahn können auch Fluggäste aus dem Krakauer Raum in Polen den neuen BBI-Flughafen erreichen. Gutachter wie die Intraplan Consult halten es für möglich, dass die Zahl der Passagiere aus Polen, die von Berlin abfliegen oder hier ankommen, von derzeit etwas mehr als 150 000 im Jahr auf insgesamt 2,5 Millionen steigen kann. Warschau verliert durch den Ausbau von Regionalflughäfen in Polen seine zentrale Funktion, die für Umsteigeflughäfen aber erforderlich ist. Die Regionalflughäfen im westlichen Teil Polens können nicht die Vielfalt der Ziele anbieten, die es am BBI geben wird.

Die Züge aus Richtung Görlitz und Cottbus würden dann die Görlitzer Bahn verlassen, zum Flughafen fahren, wo der Bahnhof direkt unter dem Terminal entsteht, und dann die Fahrt im Westen zur Dresdner Bahn fortsetzen, über die der Hauptbahnhof zu erreichen ist.

Allerdings hat sich auch das Genehmigungsverfahren für den Bau neuer Fernbahngleise an der Dresdner Bahn um Jahre verzögert. Die Bahn will die Gleise in Lichtenrade nicht in einen Tunnel legen, wie es die Bürgerinitiative „Lichtenrade – Dresdner Bahn“ fordert. Ohne diese Verbindung verliert aber auch die Ostanbindung des Flughafens einen Teil ihres Wertes. Die Anhalter Bahn, über die die Züge fahren müssten, solange es die Dresdner Bahn nicht gibt, kann nur noch begrenzt zusätzlichen Verkehr aufnehmen. Wichtig wird die Ostanbindung aber für Züge aus dem Stadtzentrum für Fahrten vom Hauptbahnhof zum Flughafen, was erforderlich sein wird, bis die kürzere Route über die Dresdner Bahn möglich sein wird.

Die Bahn behauptet offiziell, dass sie die Gleise bis zur vorgesehenen Flughafeneröffnung Anfang November 2011 legen kann. Intern nennen Planer allerdings, wie berichtet, 2015 als frühesten Termin. Immerhin soll die Ostanbindung des Flughafens rechtzeitig fertig werden. Ihre Kosten sind in dem 636-Millionen-Euro-Paket für den gesamten Bahnanschluss des Flughafens enthalten.

Die Pläne liegen vom 13. August bis 12. September im Bezirksamt Treptow-Köpenick an der Dahmestraße 33 in Bohnsdorf aus. Informationen unter Tel: 6172 5501.

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