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Brandenburg: Brandenburg hat beste Zukunftschancen

Überraschendes Ergebnis einer Studie / Berlin hat positive Wirkung für die ganze Region

Potsdam - Brandenburg ist das ostdeutsche Bundesland mit den besten Entwicklungsperspektiven – nicht trotz, sondern wegen der demografischen Entwicklung. Das ist das überraschende Ergebnis einer neuen Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung, die am Freitag in Potsdam vorgestellt wurde. „Brandenburg hat die besten Chancen, weil das Land von Berlin profitiert“, sagte Steffen Kröhnert, einer der Autoren. Vor allem wegen der Magnetwirkung der Hauptstadt schrumpfe die Gesamtbevölkerung weniger stark als anderswo zwischen Rügen und Erzgebirge – trotz der Abwanderung aus den Randregionen in den Speckgürtel, wo die Bevölkerung bis 2020 zwischen fünf und 15 Prozent wachsen wird.

Was die Ergebnisse so spannend macht: Die Studie hat ein Ranking zur Zukunftsfähigkeit der Länder entwickelt, bei dem nicht nur Bevölkerungsprognosen, sondern auch Wirtschaftsdaten wie Einkommen, Erwerbstätigkeit, Arbeits- und Sozialdaten sowie Indikatoren für Integration, Bildung und Familienfreundlichkeit berücksichtigt wurden: In diesem Ländervergleich landet Brandenburg auf Platz 10, als bestes ostdeutsches Land. Schlusslichter sind Bremen, Sachsen, Berlin und Sachsen-Anhalt, das am meisten unter der demografischen Entwicklung leidet. Aber auch Sachsen, lange Jahre das ostdeutsche Wirtschaftswunder-Land, wird nach der Studie zurückfallen. Denn es gibt zwischen Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Altersstruktur der Bevölkerung eine enge Wechselbeziehung. „Schon heute ist Sachsen das älteste Bundesland, das Land, in dem die meisten alten Menschen leben“, sagte Kröhnert.

Zwar wird sich nach der Prognose der Studie innerhalb von Brandenburg die Kluft zwischen den Randregionen und dem Berliner Umland weiter verschärfen. Doch das Umland mit dem Wachstumsspitzenreiter Kreis Teltow Fläming, aber auch Potsdam-Mittelmark, Dahme-Spree, Barnim und Oberhavel, gehört zu den wenigen Gebieten Ostdeutschlands mit einer positiven Prognose. Außerhalb Brandenburgs sind es noch Dresden und der Raum um Jena. Berlin bekommt schlechte Noten. „Die Hauptstadt Berlin selbst, deren Bürokratie viele Investoren abschreckt, profitiert nicht von dem Boom im Umland“, heißt es. Dort schwächele die Wirtschaft ähnlich wie in den entlegenen Brandenburger Kreisen.

Dagegen ist Potsdam nach der Studie sogar im Deutschland-Vergleich die Stadt mit dem besten demografischen Trend, das heißt, dem meisten Zuzug, gefolgt von Jena, Mainz, Dresden und Kiel. In der Rangliste der 20 Kreise Deutschlands mit den schlechtesten Chancen infolge der demografischen Entwicklung finden sich nur drei aus Brandenburg: Spree-Neiße liegt unter den 439 Kreisen auf Platz 420, die Uckermark auf 424 und die Prignitz auf 433. Dagegen kommen neun „Verlierer“-Kreise aus Sachsen-Anhalt.

Im Ranking innerhalb Brandenburgs liegt Teltow-Fläming vorn, gefolgt von Oder-Spree und Oberhavel. Schlusslicht ist die Prignitz, vor der Uckermark und Spree-Neiße.

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