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Brandenburg: Bundesgartenschau: "Die spannendste Buga seit 50 Jahren"

Der oberste deutsche Gartenfachmann kann sich eine blumige Formulierung zur morgen beginnenden Bundesgartenschau erlauben. "Das Fitness-Center der Natur ist fertig", sagte der Präsident des Zentralverbandes Gartenbau, Karl Zwermann, gestern nach einem Gang durch den großen neuen Park im Norden der Stadt.

Der oberste deutsche Gartenfachmann kann sich eine blumige Formulierung zur morgen beginnenden Bundesgartenschau erlauben. "Das Fitness-Center der Natur ist fertig", sagte der Präsident des Zentralverbandes Gartenbau, Karl Zwermann, gestern nach einem Gang durch den großen neuen Park im Norden der Stadt. Die gestressten Menschen könnten kommen, um sich hier völlig zu entspannen. Gärtner und Bauleute hätten alle Pläne erfüllt, nur die Natur sei "zum Glück nicht zu beeinflussen". Blumen und Bäume hinkten gegenüber dem sonst üblichen Zeitplan um zwei bis drei Wochen zurück. Vor zehn Tagen habe schließlich noch Schnee gelegen, sagte Zwermann. "In 14 Tagen werden die Besucher ein ganz anderes Bild erleben".

Allerdings blieben gestern doch Zweifel, ob tatsächlich alle Baustellen innerhalb und außerhalb des Buga-Parkes bis morgen um 9 Uhr beseitigt sein werden. "Die wichtigste Zeit der ganzen Vorbereitung wird am Freitag zwischen 16 und 22 Uhr sein", sagte Bauminister Hartmut Meyer. "Dann legen die Bauleute noch einmal kräftig los." Oberbürgermeister Matthias Platzeck bat vor Journalisten gleich um Nachsicht. "Unsere Stadt ist erst zu 70 bis 75 Prozent durchgestylt. Wir brauchen noch zehn bis 15 Jahre."

Gartenpräsident Zwermann sprach von einem "Buga-Virus", der seinen Berufsstand erfasst habe. "Unsere 500 Gärtner sind begeistert von Potsdam." Es sei erstaunlich, was in der Stadt geleistet wurde. Die Besucher könnten sich auf den "spannendsten Park in der 50-jährigen Geschichte der Bundesgartenschauen" freuen. Die meterhohen Wälle seien eine fantastische Idee zur Erinnerung an die militärische Vergangenheit des Geländes. "Wo Panzer einst den Boden durchwühlten, blühen heute Blumen."

Seine Berufskollegen wollten den Gästen allerdings keine künstliche Naturwelt präsentieren, erklärte Zwermann. Wenn außerhalb keine Knospen knallten oder Blüten sich noch versteckten, könne es auf dem Buga-Gelände nicht anders zugehen. "In 14 Tagen sieht die Blumenwelt schon ganz anders aus. Die Besucher müssen eben mehrfach kommen, um die Pracht wirklich genießen zu können."

Diesen Rat befolgten bislang rund 18 000 Gartenfreunde. Denn sie kauften sich eine Dauerkarte. Buga-Chef Jochen Sandner erwartet vor allem diese Gäste am Eröffnungswochenende. Er rechnet am Sonnabend und Sonntag mit rund 30 000 Besuchern. Gezählt wird ohnehin nur an den Eingängen zum Park im Bornstedter Feld, das sich nördlich an den Park Sanssouci anschließt. Die anderen drei Orte der Gartenschau können ohne Eintritt erkundet werden. Dazu zählen die Freundschaftsinsel in der Nähe des Hauptbahnhofes, die rekonstruierten historischen Plätze in der Innenstadt wie Lustgarten, Neuer Markt, Luisenplatz, die Hegelallee, der Bassinplatz sowie die von Peter Joseph Lenné angelegte Feldflur.

Die erwarteten 2,5 Millionen Besucher sollen dem Einzelhandel, der Gastronomie und der Hotellerie mindestens 250 Millionen Mark Einnahmen bringen. Auch 1000 zeitweilige Jobs und 250 000 bis 500 000 zusätzliche Übernachtungen zählt der Oberbürgermeister zu den positiven Effekten. "Jetzt aber beginnen erst einmal 170 Tage Volksfest", sagte Platzeck.

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