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Brandenburg: Cottbus: Hochburg der Stasi-Mitarbeiter

Der Zusammenhalt von ehemaligen hauptamtlichen oder inoffiziellen Stasi-Mitarbeiter auch Jahre nach der Wende sei selbstverständlich, sagte am Freitag der Außenstellenleiter der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen in Frankfurt (Oder), Stephan Wolf. Er bezog sich damit auf Berichte über Cottbuser Tageszeitung "Lausitzer Rundschau".

Der Zusammenhalt von ehemaligen hauptamtlichen oder inoffiziellen Stasi-Mitarbeiter auch Jahre nach der Wende sei selbstverständlich, sagte am Freitag der Außenstellenleiter der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen in Frankfurt (Oder), Stephan Wolf. Er bezog sich damit auf Berichte über Cottbuser Tageszeitung "Lausitzer Rundschau". Nach Recherchen über Filz und Korruption durch "alte Stasi-Seilschaften" war die Chefreporterin der Zeitung nach Angaben der Chefredaktion bedroht und diskreditiert worden. Laut Wolf war die Stasi-Bezirksverwaltung Cottbus die Hochburg der Inoffiziellen Mitarbeiter in der DDR. 1986 kamen auf einen IM statistisch 119 Einwohner. Damit nahm die Verwaltung den Spitzenplatz vor den DDR-Bezirken Schwerin (130) und Rostock (138) ein. Der Bezirk Cottbus hatte - gemessen an der Einwohnerzahl - doppelt so viele IMs wie die Bezirke Halle (240) und Leipzig (234).

Wolf sagte, die einstigen Stasi-Mitarbeiter wüssten die damaligen Kontakte weiter zu nutzen - gerade dann, wenn Bekannte heute auf wichtigen Stellen sitzen. "Die kennen sich einfach." Es sei denkbar, dass einige auch ihr Wissen und die Technik in die Nachwendezeit mitnahmen. Die Lausitz sei zu DDR-Zeiten der für die Volkswirtschaft wichtige Energiebezirk gewesen - daher die hohe IM-Dichte. Laut Wolf arbeiteten kurz nach der Wende rund 1500 hauptamtliche Stasi-Leute in der Bezirkszentrale Cottbus und 680 in weiteren Dienststellen. Die Gesamtzahl der hauptamtlichen und Inoffiziellen Mitarbeiter des MfS im Bezirk Cottbus bezifferte Wolf auf rund 10 000.

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