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Brandenburg: Feger gesucht

Wo das Laub entsorgt wird, fliegen weniger Motten Berliner sind wieder zum Mitmachen aufgefordert

Berlin - Alle Berliner, die ihren Kastanien etwas Gutes tun wollen, sind jetzt wieder aufgefordert, Laub zu fegen. „Es ist ganz wichtig, mit möglichst wenig Befall ins nächste Jahr zu gehen“, sagt Miniermotten-Expertin Barbara Jäckel vom Pflanzenschutzamt. Dieses Jahr sind die 48 000 weißblühenden Kastanien relativ glimpflich davongekommen. Zwar sind alle Bäume von den gefräßigen Kleinstschmetterlingen befallen, doch von rund einem Drittel weniger Motten als im Vorjahr – auch dank der Fegeaktionen.

„Wir hatten zudem Glück mit dem warmen Winter“, erklärt Barbara Jäckel: Weil die Larven im Laub im Wechsel einfroren und auftauten, überlebten viele nicht. Dann gab der über weite Strecken verregnete Sommer dem Fraßschädling den Rest. Das Wasser wusch die Motten vom Baum, und sie legten nicht so viele Eier an den Blättern ab wie 2006. Außerem sind auch Vögel auf den Geschmack gekommen: „Wir haben Meisen dabei beobachtet, wie sie Motteneier direkt aus den Blättern gepickt haben“, sagt Biologin Jäckel.

Langfristig hoffen die Pflanzenschützer auf die Zulassung eines chemischen Mittels, das derzeit noch versuchsweise mittels Pflastern am Stamm an den Baum abgegeben wird – sowie auf einen weiteren natürlichen Fraßfeind, die Erzwespe. Jäckel: „Am besten hilft aber immer noch Laubfegen.“ Die Blätter kommen in Laubsäcke oder möglichst in die Biotonne. Gartenbesitzer müssen beim Kompostieren eine mindestens zehn Zentimeter dicke Erdschicht auf das Laub geben. kög

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