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Brandenburg: Haftbefehle gegen Schläger abgelehnt

Eisenhüttenstadt – Nach dem brutalen Angriff auf einen polnischen Schüler bleiben die mutmaßlichen Täter vorerst auf freiem Fuß. Das Gericht lehnte gestern ab, die von der Staatsanwaltschaft beantragten Haftbefehle zu erlassen.

Von Sandra Dassler

Eisenhüttenstadt – Nach dem brutalen Angriff auf einen polnischen Schüler bleiben die mutmaßlichen Täter vorerst auf freiem Fuß. Das Gericht lehnte gestern ab, die von der Staatsanwaltschaft beantragten Haftbefehle zu erlassen. Zwar sah auch der zuständige Richter den dringenden Tatverdacht der gefährlichen Körperverletzung und Beleidigung, aber keine Wiederholungsgefahr wie die Staatsanwaltschaft.

Die beiden 18- und 19-jährigen Auszubildenden werden beschuldigt, in der Nacht zu Montag in einem Wohnheim der Arbeiterwohlfahrt in Eisenhüttenstadt Streit mit dem polnischen Mitbewohner begonnen, ihn beleidigt und brutal geschlagen zu haben. Der 19-jährige Pole, der das Gymnasium in Fürstenberg besucht, musste im Krankenhaus behandelt werden. Die Beschuldigten sollen ihm unter anderem eine Bierflasche ins Gesicht geschlagen haben. Zuvor hatten sie – so die Aussagen von Zeugen – ihr Opfer auf den Boden gestoßen und es mit Fäusten und Fußtritten traktiert.

„Es sind eindeutig und mehrfach ausländerfeindliche Äußerungen gefallen“, sagte Kai Münch von der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder): „Und die sind auch nicht durch den Alkoholeinfluss, unter dem die Beschuldigten standen, zu entschuldigen.“ Die beiden Azubis, die zuvor der Polizei nicht bekannt waren, waren zwischenzeitlich in Polizeigewahrsam genommen worden.

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