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Brandenburg: Kontrolliertes Spiel – das Derby blieb friedlich

Cottbus - Dresden: Die Polizei stand tief gestaffelt

Von Karsten Doneck, dpa

Cottbus - Bei Spielbeginn waberten weiße Rauchschwaden durch das Stadion der Freundschaft. Zwei Nebelkerzen waren gezündet worden. Doch damit hatten die Fans von Dynamo Dresden offenbar schon allen Dampf abgelassen. Der Rest des Zweitligafußballspiels zwischen Energie Cottbus und den Dresdnern ging störungsfrei, ohne die befürchtete Aggressivität auf den Rängen über die Bühne. Als am Ende der FC Energie seinen Gast etwas mühsam 2:1 (1:1) bezwungen hatte, applaudierten beide Fanlager herzlich: Die 17 000 Cottbuser, weil ihre Elf die drei Punkte erkämpft hatte, die 2800 mitgereisten Dresdner, weil ihre Mannschaft dem Favoriten so herzhaft Paroli geboten hatte.

Das Spiel am Montagabend stand unter erhöhter Aufmerksamkeit – gerade auch der Polizei. 1200 Beamte auch aus Bayern und Mecklenburg-Vorpommern waren im Einsatz. Die Dynamo-Fans stehen schließlich in dem Ruf, häufiger mal Krawalle anzuzetteln. Diesmal konnte Ronny Gersch, Energies Pressesprecher, eine Stunde nach dem Spiel nach Rücksprache mit der Polizei erleichtert feststellen: „Es gab keinerlei Ausschreitungen.“

Es gab ja auch so gut wie keine Gelegenheit dazu. Auf der Autobahn A 15, rund 30 Kilometer vor Cottbus, lenkte die Polizei alle Autos auf einen Rastplatz um. Wer durch Schals, Fahnen oder Aufkleber nach Dynamo-Fan aussah, wurde kontrolliert: Kofferraum auf, Kofferraum wieder zu. In Cottbus selbst war der Stadionbereich weiträumig abgesperrt. Und die Polizei kanalisierte die Fanströme und lotste sie aneinander vorbei. Zuschauer, die aus Dresden angereist waren, kamen erst gar nicht in Kontakt mit Cottbuser Anhängern. Penible Taschenkontrollen an den Stadioneingängen taten ein Übriges, dass es an diesem Abend um Fußball ging und nichts anderes.

Die erfolgreiche Taktik der Polizei lässt endgültig auch eine andere Sorge als unbegründet erscheinen: Cottbus hatte sich für das Länderspiel der Unter- 21-Jährigen zwischen Deutschland und Polen im Herbst beworben. Der DFB lehnte zunächst wegen „erheblicher Sicherheitsbedenken“ ab. Erst massive Proteste, auch von Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm, ließen den DFB einlenken – zu Recht, wie die Polizei am Montag bewies.

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