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Brandenburg: Merkel und Schönbohm in Cottbus

Potsdam Jörg Schönbohm, der sich für seine Proletarisierungs-Thesen entschuldigt hat, will Ähnliches vom bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU) nicht verlangen. Zu Stoibers Ostdeutschen-Schelte sagte Schönbohm am Montag in Potsdam: „In einem bayerischen Bierzelt redet man anders als auf einem Marktplatz in Brandenburg“.

Potsdam Jörg Schönbohm, der sich für seine Proletarisierungs-Thesen entschuldigt hat, will Ähnliches vom bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU) nicht verlangen. Zu Stoibers Ostdeutschen-Schelte sagte Schönbohm am Montag in Potsdam: „In einem bayerischen Bierzelt redet man anders als auf einem Marktplatz in Brandenburg“. Eine Entschuldigung sei nicht nötig. Für einen Auftritt Stoibers im Wahlkampf zeigte sich Schönbohm nach anders lautenden Äußerungen nun doch offen. „Wenn er kommt, ist er willkommen.“

Dem „Forum Ost“ unter Vorsitz von Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) warf Schönbohm vor, nichts für die Menschen im Osten getan zu haben. „Das ist ein aufgeblasener Ballon, wo unten heiße Luft reingeht und oben wieder herauskommt.“

Die Brandenburger CDU eröffnet die heiße Phase ihres Bundestagswahlkampfes am heutigen Dienstagabend mit einer Kundgebung in Cottbus, zu der neben Schönbohm auch Bundeschefin Angela Merkel erwartet wird, Schönbohm nannte als Ziel seiner Partei in Brandenburg „25 Prozent plus X“. Die Union wolle künftig mehr als vier Bundestagsabgeordnete stellen. Das bisher regelmäßig propagierte CDU-Ziel bei Wahlen, stärkste Partei zu werden, nannte der Unionschef nicht. Bei der Bundestagswahl 2002 war die CDU im Land mit 22,3 Prozent auf den dritten Platz gekommen.

Mit ihrer Wahlkampfplanung betritt die Union auch Neuland: Schönbohm wird mit einem Wahlkampf-Mobil durchs Land touren und zusammen mit den Wahlkreiskandidaten der Union auf 21 Marktplätzen auftreten. Das Motto der Tour lautet: „Von Mensch zu Mensch“. Das Konzept erinnert an die erfolgreiche SPD-Kampagne im Landtagswahlkampf 2004, als sich Ministerpräsident Platzeck auf den Marktplätzen dem Zorn der Bevölkerung über Hartz IV stellte. Der CDU-Landesverband will nach Angaben von Generalsekretär Sven Petke in den Wahlkampf 67 000 Euro investieren. Die Union werde mit 40 000 Plakaten präsent sein, darunter 258 Großplakaten – so viele wie noch nie. thm

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