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Brandenburg: Potsdamer Lepsiushaus: Kommentar: Langer Schatten des Völkermords

Der Begriff "Tolerantes Brandenburg" zählt zum Pflichtvokabular der Landesregierung, wenn über Rechtsextremismus gesprochen wird. Gemeint ist dann nicht nur das umfangreiche Handlungskonzept, sondern auch eine Haltung - mit dem Begriff wird Engagement gegen nationalistische Umtriebe propagiert.

Von Frank Jansen

Der Begriff "Tolerantes Brandenburg" zählt zum Pflichtvokabular der Landesregierung, wenn über Rechtsextremismus gesprochen wird. Gemeint ist dann nicht nur das umfangreiche Handlungskonzept, sondern auch eine Haltung - mit dem Begriff wird Engagement gegen nationalistische Umtriebe propagiert. Wie steht es nun um die Zivilcourage der Regierung und des Potsdamer Oberbürgermeisters, wenn nicht Skinheads rumoren, sondern die Repräsentanten eines Nato-Landes? Die türkische Botschaft übt offenbar Druck aus, damit Potsdam auf die Gedenkstätte "Lepsiushaus" verzichtet, in der vom Völkermord an den Armeniern die Rede sein soll. In der Türkei gilt die Leugnung dieses Verbrechens, dem im Ersten Weltkrieg eine Million Armenier zum Opfer fielen, als eine Art Staatsräson. Ist diese nun stärker als das Bekenntnis der Regierung Stolpe/Schönbohm zum "Toleranten Brandenburg"? Es gibt Anzeichen, dass Potsdam zurückweicht, auch auf Wunsch der Bundesregierung. Und auf Kosten der eigenen Glaubwürdigkeit.

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