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Prenzlau: Moser entschuldigt sich für DDR-Ordensverleihung

Eine von Erich Honecker unterschriebene DDR-Urkunde verlieh der Prenzlauer Bürgermeister Hans-Peter Moser dem Kulturamtsleiter Eckhard Blohm. Nach der öffentlichen Kritik erklärte Moser nun, dass dieser Akt lediglich als Gag gemeint war.

Dem Bürgermeister von Prenzlau sind offenbar die öffentlichen Huldigungen zu DDR-Zeiten noch immer gegenwärtig. Denn Hans-Peter Moser von der Linkspartei fand in seinem Aktenschrank tatsächlich eine Blanko-Urkunde für den Orden „Banner der Arbeit, Stufe 1“ mit der Unterschrift von Partei- und Staatschef Erich Honecker. Die holte er hervor und versah sie mit dem Zusatz „i.V. Moser“. Mit feierlichen Worten übergab Moser die Urkunde dem parteilosen Kulturamtsleiter Eckhard Blohm – als Dank für dessen Verdienste um die 775-Jahr-Feier.

Während die SPD-Fraktion im Stadtparlament von einer „Beleidigung“ sprach, bemühte sich Moser um eine Erklärung. „Die Verleihung des Ordens geschah noch im Eindruck des Festumzuges zum Stadtjubiläum, in welchem auch die DDR-Geschichte eine Rolle spielte“, sagte Moser. „Sie war nur als netter Spaß gedacht. Keinesfalls bestand die Absicht, die Leistungen des Festkomitees zu schmälern oder herabzuwürdigen.“ Der Bürgermeister entschuldigte sich für die „unbedachte Ungeschicklichkeit“.

So einfach kommt er allerdings nicht davon. Der Landkreis Uckermark als Kommunalaufsicht prüft die Einleitung eines Disziplinarverfahrens. „Herr Moser ist Wahlbeamter und hat einen Diensteid geleistet. Da dürfen solche Vorfälle nicht geschehen“, sagte Landrats-Sprecherin Ramona Fischer. Ste.

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