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Rechtsextremismus: Proteste gegen NPD-Demo in Königs Wusterhausen

Hunderte Menschen haben in Königs Wusterhausen mit Pfiffen, lauter Musik und einem Bürgerfest gegen einen Aufzug der rechtsextremistischen NPD protestiert.

Auf einem Stadtteilfest am Fontaneplatz sagte Bürgermeister Stefan Ludwig (Linke), er werde die Straßen und Plätze der Stadt nicht den Nazis überlassen. "Königs Wusterhausen ist und bleibt unsere Stadt", betonte Ludwig. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Peter Danckert sagte, er sei froh, dass die Königs Wusterhausener ein deutliches Bekenntnis gegen Rechts setzten.

Mit Pfiffen und lauter Musik wurden die etwa 280 Neonazis begleitet, die durch die Stadt zogen. Zuvor waren an der etwa vier Kilometer langen Strecke rund 150 Plakate mit Motiven von Käthe Kollwitz und der Aufschrift "Nie wieder Faschismus" aufgehängt worden. Vertreter von SPD, Linkspartei und Bürger der Stadt hatten zudem Kreideparolen mit Sprüchen wie "Keine Nazis", "Haut ab" oder "NPD-Verbot jetzt" auf die Straße gemalt.

Bürger dankten der Polizei

Die Polizei war mit zwei Hundertschaften sowie Beamten von Landeskriminalamt und der Kripo im Einsatz, um ein Aufeinandertreffen von Rechtsextremisten und Gegendemonstranten zu verhindern. Nach Polizeiangaben gab es bis zum Nachmittag keine Festnahmen, Platzverweise oder andere Zwischenfälle. Versuche von Autonomen, sich dem Aufmarsch zu nähern, seien unterbunden worden.

Zum Stadtteilfest, wo ein buntes Unterhaltungsprogramm mit Musik und Clownerie geboten wurde, waren bis zum Nachmittag rund 700 Menschen gekommen. Als Reaktion auf den NPD-Aufzug wurde auch eine Klezmer-Musikband aus Berlin eingeladen. Bürger übergaben der Polizei Blumen zum Dank für die enge Zusammenarbeit.

Bereits am ersten Oktober-Wochenende vor einem Jahr waren rund 250 Rechtsextremisten durch die Stadt gezogen. Auch damals hatte die Stadt aus Protest ein Bürgerfest veranstaltet. (ho/ddp)

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