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Schumacher

© dpa

Rennsport: Im Vollgas-Rausch

Lausitzring eröffnet die Saison mit "Speed Days“. Im Mai kommt zu den DTM auch Ralf Schumacher.

"Gib Gummi!“ Dieser dem Laien unmittelbar einleuchtende Ratschlag an einen Rennfahrer hat für den Profi seine Tücken und führt leicht ins Abseits. "Schade, dass ich am Ende meine neuen Reifen schon aufgebraucht hatte, sonst wäre noch mehr drin gewesen“, grämte sich DTM-Neuling Ralf Schumacher nach dem Qualifying zu seinem gestrigen zweiten Rennen auf der Motorsport Arena Oschersleben. Immerhin hatte er sich gegenüber dem enttäuschenden Debüt in Hockenheim im Starterfeld verbessert – auf Platz 13 von 19 Fahrern.

Während Schumacher am Sonntagnachmittag auf der Piste in Sachsen-Anhalt noch mit der schwindenden Reifenprofilhöhe und all den anderen Tücken der DTM kämpfte, gaben sich auf dem Eurospeedway, am 18. Mai ebenfalls Austragungsort der Rennserie, Hobbyrennfahrer aus ganz Deutschland jede Mühe, sich nicht zu blamieren und nicht bereits in der ersten Schikane im Kiesbett zu landen. Mit den ersten „Speed Days“ des Jahres wurde in der Lausitz an diesem Wochenende die Motorsportsaison 2008 eröffnet, bei der Rennenthusiasten mit eigenen Autos oder Motorrädern zeigen konnten, ob ein großer Michael oder zumindest ein kleiner Ralf in ihnen steckt – 15 Minuten Geschwindigkeitsrausch für 17 Euro auf der 4,5 Kilometer langen Grand-Prix-Strecke.

16 weitere Termine, allerdings immer nur stundenweise am Abend, gibt es noch in diesem Sommer, sie sind das PS- und abgasreiche Gegenstück zu den zahlreichen Volksläufen der Jogging-Gemeinde. Die Profis treten auf dem Eurospeedway erstmals am kommenden Wochenende an, bei der Internationalen Deutschen Motorrad-Meisterschaft – "mehr als zehn Rennen" und "bis zu 190 PS, 300 km/h, 115 Dezibel Sound, 7 Marken, 200 Fahrer, 20 Nationen", wie der Veranstalter, die EuroSpeedway Lausitz GmbH, wirbt.

Der hatte im Vorjahr einen Gewinn von 1,2 Millionen Euro erwirtschaftet, wiederholte Anfang März auch noch einmal den Wunsch, die 370 Hektar große Anlage vom Eigentümer, dem Förderverein Lausitzring, kaufen zu wollen. Mittlerweile ist allerdings ab 2009 ein neuer Pächter gefunden worden, die Alpha Technik GmbH aus dem Bayerischen Stephanskirchen, wogegen die Motorsport Arena Oschersleben, die sich ebenfalls beworben hatte, Widerspruch beim Oberlandesgericht Brandenburg eingelegt hat.

Der Lausitzring hat es zwar nicht geschafft, die Formel 1 anzulocken, ist aber offenbar längst nicht mehr ein fleischloser Knochen, da sich ja nun mehrere Parteien darum balgen. Es ist sogar die "wirtschaftlich erfolgreichste Rennstrecke Deutschlands", verkündet der aktuelle Pächter – nicht zuletzt durch Rennen wie den Deutschen Tourenwagen Masters, vom 16. bis 18. Mai wieder der Höhepunkt der Saison. 80 000 Zuschauer waren im Vorjahr gekommen, zum letzten Auftritt von Mika Häkkinen in der Lausitz, der mit 1:17,58 Minuten dort noch immer den Rundenrekord hält, aufgestellt im Jahr 2005.

Davon ist Ralf Schumacher noch meilenweit entfernt, der beim gestrigen Rennen in Oschersleben auch noch miterleben musste, wie Formel-1-Youngster Sebastian Vettel auf seinem Toro-Rosso-Boliden im Rahmen einer PR-Aktion einige Runden drehte. Immerhin, Schumacher bei seinem Debütrennen auf dem Hockenheimring noch 14., arbeitete sich diesmal um vier Plätze nach vorn.

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