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Brandenburg: Schlag gegen internationale Schleuser

Rund 250 Polizisten haben am Mittwochmorgen 18 Objekte in Berlin, Sachsen und Brandenburg durchsucht. Ziel der Aktion war es, einen internationalen vietnamesischen Schleuserring zu zerschlagen.

Rund 250 Polizisten haben am Mittwochmorgen 18 Objekte in Berlin, Sachsen und Brandenburg durchsucht. Ziel der Aktion war es, einen internationalen vietnamesischen Schleuserring zu zerschlagen. An der Razzia waren auch drei Beamte der europäischen Polizeieinheit Europol beteiligt. Drei mutmaßlich führende Köpfe der Organisation wurden verhaftet. Sie sollen für bis zu 10 000 Euro pro Person 40 Landsleute über Tschechien nach Deutschland und von dort weiter nach Frankreich und Großbritannien geschleust haben. Schwerpunkt der zehn Durchsuchungen in Berlin waren Marzahn, Lichtenberg und Treptow-Köpenick. Die Einsatzkräfte beschlagnahmten Waffen, Drogen, 55 000 Euro Bargeld und mehrere Computer. Zudem wurden acht Personen ohne gültige Aufenthaltserlaubnis entdeckt.

Die Ermittlungen richteten sich gegen insgesamt mehr als 20 Tatverdächtige. Sie sollen für sogenannte „Garantieschleusungen“ verantwortlich sein. Dabei wird Menschen zugesichert, dass sie so oft geschleust werden, bis sie ihr Zielland erreichen. Der Weg führt meist von Vietnam mit dem Flugzeug nach Moskau oder Tschechien, von dort mit dem Auto nach Berlin. Hier werden die Geschleusten kurzfristig untergebracht. Teilweise hätten die Personen nach Erkenntnissen der Ermittler durch Verkauf von illegalen Zigaretten ihren Weitertransport nach Großbritannien finanzieren müssen. Seit 2000 gibt es in Berlin eine spezielle „Ermittlungsgruppe Schleuser“ mit Sitz beim Landeskriminalamt. jra

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