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Brandenburg: Stein auf Stein – das war einmal

Das erste siebenstöckige Haus aus Holz ist fast fertig. Heute zeigen es die Bauherren aus Prenzlauer Berg

Die Vorurteile haben sie selbstbewusst auf ein Transparent geschrieben und an die Fassade gehängt: Hält das überhaupt? Knabbert der Holzbock nicht alles kurz und klein? Brennt das nicht wie Zunder? Wie zum Trotz erhebt sich dahinter das nach nur drei Monaten im Rohbau fertiggestellte Wohnhaus in der Esmarchstraße 3 in Prenzlauer Berg. Ein weltweites Novum, wie die Bauherren, die sich in einer Baugruppe zusammengeschlossen haben, stolz berichten, denn der Siebengeschosser besteht fast vollständig aus Holz.

Nur beim Treppenhaus und der Statik im Gebäudekern mussten die Architekten vom Büro Kaden und Klingbeil Kompromisse machen und den Auflagen von Behörden und Feuerwehr Tribut zollen. Hier dominiert Sichtbeton. Ansonsten ist alles aus dem bewährten Baustoff, hauptsächlich 30 Jahre alte Fichte, auch wenn es nicht nach Holz aussieht. Die Fassaden sind verkleidet, mit Mineralwolle gedämmt und werden verputzt. Nur die Balken, die im Innern der Pfosten-Riegel-Konstruktion die Decken halten, bleiben unverkleidet.

Das Echo auf den Holzbau (Kosten inklusive Grundstückskauf fast zwei Millionen Euro) hat die Architekten überrascht. Im Vergleich zu einem Haus aus Stein und Beton habe der Holzbau eine genauso lange Lebensdauer und eine bessere Energiebilanz, so Kaden weiter. Ein weiteres Holzhaus sei fest verabredet, für ein drittes gebe es Gespräche mit einer Baugruppe aus Friedrichshain. oew

Der Rohbau kann heute von 11 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt besichtigt werden. Die Architekten stehen Rede und Antwort.

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