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Brandenburg: Trübe Aussichten in der Potsdamer Biosphäre

Potsdam - Die Debatte um den Bau eines großen Spaßbades in Potsdam hat die Probleme einer bereits bestehenden Freizeitanlage fast in den Hintergrund treten lassen: Die Biosphäre auf dem Gelände der Bundesgartenschau von 2001 steht bald ohne Betreiber da. Hans-Joachim Flebbe, Gründer und Chef der Cinemaxx- Gruppe, konzentriert sich wieder auf sein Kino-Geschäft und beendet den Pachtvertrag mit der Stadt Potsdam.

Potsdam - Die Debatte um den Bau eines großen Spaßbades in Potsdam hat die Probleme einer bereits bestehenden Freizeitanlage fast in den Hintergrund treten lassen: Die Biosphäre auf dem Gelände der Bundesgartenschau von 2001 steht bald ohne Betreiber da. Hans-Joachim Flebbe, Gründer und Chef der Cinemaxx- Gruppe, konzentriert sich wieder auf sein Kino-Geschäft und beendet den Pachtvertrag mit der Stadt Potsdam.

Die zur Eröffnung der tropischen Pflanzenwelt in der früheren Buga-Halle im Herbst 2002 prognostizierten Besucherzahlen haben sich nie erfüllt. Damals wurden von einer Beratungsfirma jährlich 350 000 Gäste vorausgesagt. Tatsächlich kamen in den ersten drei Jahren zusammen nur 700 000 Besucher. Dennoch soll der überdachte Tropengarten ein „ausgeglichenes operatives Ergebnis“ verzeichnen, wie Pressesprecherin Ulrike Bergmann sagte. „Wir sind nicht auf staatliche Zuschüsse angewiesen, weil unsere 40 Mitarbeiter die Biosphäre mit immer neuen Ideen im Gespräch halten.“ Beispiele seien Sonderausstellungen über die Dinosaurier oder über Orchideen. Neuerdings öffne sich die Tropenhalle zu Nachtwanderungen, das nächste Mal am kommenden Freitag.

Für die Besucher soll sich mit dem angestrebten Betreiberwechsel vorerst nichts ändern. Dem Vernehmen nach wird die städtische Gesellschaft „Entwicklungsträger Bornstedter Feld“ die Geschäfte von Flebbe zunächst übernehmen. Die Gesellschaft war maßgeblich an der Buga 2001 beteiligt und vermarktet heute das zum Volkspark umgestaltete Gelände am Stadtrand zwischen Park Sanssouci und dem Pfingstberg. Allerdings hatte sich der ursprüngliche Betreiber verpflichten müssen, von den Einnahmen eine Rücklage für Um- und Ausbauten anzulegen. Abgesichert war diese Vereinbarung offenbar durch eine Bankbürgschaft in unbekannter Höhe. Die Rede ist in Potsdam von rund einer Million Euro.

Die müssten nun fällig werden, da Flebbe nach eigenem Bekunden die vereinbarte Summe wegen der schwierigen wirtschaftlichen Lage und der zu geringen Besucherzahl nur in verminderter Höhe erbringen konnte. Auskünfte aus dem Rathaus waren gestern mit Hinweis auf eine nichtöffentliche Sitzung der Stadtverordnetenversammlung zu diesem Thema nicht zu erhalten. Deren Ergebnis lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor.

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