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Wirtschaft: Der Solarbranche geht es gut

Die Sonne gilt selbst in diesen trüben Tagen für viele Menschen in und um Frankfurt (Oder) als Glücksbringer. Denn ihr verdanken sie neue oder besser bezahlte Jobs in den drei Solarfabriken der Stadt.

Rund 350 Menschen haben dank der weltweit starken Nachfrage nach Fotovoltaikanlagen in diesem Jahr eine neue Anstellung gefunden, wenn auch teilweise vorerst nur über Leiharbeitsfirmen. Aber die Branche hat der Region damit innerhalb weniger Jahre ein neues Image verschafft. Fast 1500 Arbeitsplätze hängen in Frankfurt und im benachbarten Fürstenwalde von der Herstellung der Sonnenkollektoren ab.

„Alle fünf Linien für die Endfertigung unserer Solarmodule laufen seit einigen Tagen auf Hochtouren“, sagt Katja Newe, Sprecherin der Frankfurter Produktionsstätte des Hamburger Unternehmen Conergy. „Die Auftragslage für unser Werk mit seinen 650 Mitarbeitern hat im zweiten Halbjahr stark angezogen.“ Deshalb gehörten jetzt 190 Menschen mehr als im Vorjahr zur Belegschaft. Insgesamt seien 350 Mitarbeiter fest angestellt, der Rest komme von Zeitarbeitsfirmen.

Beim Einzug in die Halle der nie in Betrieb gegangenen Chipfabrik 2006 hatte die damalige Geschäftsführung sogar 1000 Jobs versprochen. Doch im vorigen Herbst platzte eine geplante Kooperation mit einem südkoreanischen Unternehmen. Außerdem standen die Roboter und Fertigungsbänder längere Zeit still, weil das Halbleiter-Halbmetall Silizium fehlte. Dazu kamen Managementfehler in der Hamburger Unternehmenszentrale, die fast zur Zahlungsunfähigkeit geführt hatten. Heute regiert wieder Zuversicht. Die Module aus Frankfurt finden sich im weltweit viertgrößten Fotovoltaik-Kraftwerk im spanischen El Calaveron und auf zahllosen Hausdächern in ganz Deutschland.

Beinahe direkt vor der Haustür befindet sich das beste Referenzobjekt für die Frankfurter Niederlassung des US-amerikanischen Konzerns First Solar. Für Deutschlands leistungsstärksten Solarpark auf einer 210 Fußballfelder großen Fläche des ehemaligen Truppenübungsplatzes Lieberose bei Cottbus lieferte der Betrieb zehntausende Scheiben. Die Mitarbeiterzahl vergrößerte sich im Werk gegenüber dem Vorjahr um 100 auf 600.

Auch die Firma Odersun expandiert. Ende des Jahres wird die Produktion im neuen Werk in Fürstenwalde hochgefahren, womit dann nach Angaben einer Sprecherin 170 Namen auf der Gehaltsliste stehen. Für ein drittes Werk beginnen 2010 die Planungen. Insgesamt bietet die Solarbranche in Brandenburg mehr als 3000 Menschen Arbeit. Claus-Dieter Steyer

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