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Wissenschaft: Potsdams Elitespeicher wird weiter aufgefüllt

Die besten Forscher sind ab Herbst in Potsdam zu Gast. Klaus Töpfer wird das neue Institut für Klimawandel, Erdsystem und Nachhaltigkeit leiten und seine weltweiten Kontakte nutzen.

Die Stadt Potsdam kann sich über eine weitere Image-Aufwertung freuen. Die ohnehin schon starke Wissenschaftsbranche mit 3700 Arbeitsplätzen erhält ein hochkarätiges Aushängeschild. Im Herbst soll das neue Forschungsinstitut für Klimawandel, Erdsystem und Nachhaltigkeit unter Leitung von Professor Klaus Töpfer, 70, seine Arbeit aufnehmen. Der ehemalige Bundesforschungsminister und Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen wird seine Kontakte nutzen, um die besten Wissenschaftler aus aller Welt für eine zeitweilige Arbeit in der brandenburgischen Landeshauptstadt zu gewinnen. Der Tagesspiegel hatte in der vergangenen Woche über die Vorbereitungen einer Institutsgründung mit einem möglichen Gründungsdirektor Klaus Töpfer berichtet – jetzt ist die Entscheidung gefallen.

Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) erwartet große Dinge vom anerkannten Wissenschaftler. „Das Institut kann unter seiner Leitung internationale Strahlkraft erlangen und die starke Position Deutschlands in diesem Bereich unterstreichen“, sagte sie. Nach ihren Angaben werden im Institut bis zu 50 Gastwissenschaftler von der Nachwuchsforscherin bis zum Nobelpreisträger für eine befristete Zeit forschen können.

Kaum Platz für ein neues Institut

Im Mittelpunkt der Arbeiten dürfte vor allem die Berücksichtigung von Umweltaspekten bei allen wirtschaftlichen und sozialen Vorhaben stehen. Diese Nachhaltigkeit gehört zu den Spezialgebieten Töpfers. Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) lobt vor allem die „hervorragende Umgebung“ des Instituts dank „exzellenter Forschungseinrichtungen auf dem Potsdamer Telegrafenberg“.

Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts werden hier die Erde und der Weltraum untersucht. Heute arbeiten auf der Anhöhe unter anderem das Institut für Klimafolgenforschung, das Deutsche Geoforschungszentrum, das Astrophysikalische Institut sowie das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung. Für ein neues Institut, das jährlich mit rund einer Million Euro gefördert werden soll, besteht hier kaum Platz. Daher hat die Stadtverwaltung die nur wenige Hundert Meter entfernte Speicherstadt direkt an der Havel ins Gespräch gebracht.

Die städtische Holding pro Potsdam besitzt in dem derzeit hauptsächlich vom alternativen Jugendzentrum „Archiv“ genutzten Areal den größten Teil der Immobilien. Ein Eliteinstitut würde den Standort mit seiner exklusiven Lage in der Nähe des Hauptbahnhofes erheblich aufwerten. Eine Entscheidung soll in Kürze fallen. 

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