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Brandenburg: Zeugnisse für die Lehrer Pilotphase des Brandenburger Schultests beendet

Bildungsminister: Qualitätsprüfung nun landesweit

Potsdam - Jede Brandenburger Schule soll in den nächsten Jahren von einem Experten-Team begutachtet werden. Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) hält an diesem Ziel fest, nach dem die so genannte „Schulvisitation“ in den letzten Monaten an 29 Schulen im Land erstmals getestet wurde. Nach dem internen Entwurf des Abschlussberichtes der Pilotphase, der dem Tagesspiegel vorliegt, hat sich der Schul-TÜV bewährt. Er helfe Direktoren und Lehrern, den Unterricht und das Management zu verbessern.

Die „Schulvisitation“ gehört zu den Eckpfeilern der Bildungsreform, mit der Brandenburg – bislang ein Schlusslicht bei Studien wie zum Beispiel PISA – die Qualität des Unterrichtes verbessern will. Für je zwei Tage war ein kleines Team – meist ein Schulrat und zwei Lehrer – in die 29 Pilotschulen gekommen, hatte den Unterricht beobachtet, Interviews mit Lehrern und Schülern geführt und am Ende eine Gesamtbewertung über die Schule abgegeben.

Es traten dabei auch erste Trends zutage: „In allen Schulen wurde deutlich, dass Schwächen in der Unterstützung des aktiven Lernprozesses der Schüler durch Lehrkräfte liegen“. Eine andere Erfahrung ist, dass eine Schule besser abschneide, wenn der Schulleiter „die Schulgemeinschaft durch eigenes Vorbild“ stärke und „Führungsverantwortung“ zeige.

Dies wird sich bei der landesweiten Überprüfung noch gravierender zeigen. Denn die Test-Schulen waren motiviert und eher leistungsstark – sie haben auf freiwilliger Basis an dem Check teilgenommen. Die Verfasser des Abschlussberichts erwarten Akzeptanzprobleme, wenn die Teams an „normale“ Schulen gehen. Nur wenn es gelinge, Akzeptanz herzustellen, könne die Schulvisitation ein geeignetes Instrument werden, die Qualität der Schulen zu verbessern.

Laut Bericht wird der finanzielle und personelle Aufwand für diese Überprüfung deutlich höher als vom Bildungsministerium geplant. So würden die Teams (rund 30 Mitarbeiter landesweit) statt der vorgesehenen 180 nur 150 Schulen pro Jahr schaffen. „Die Pilotphase hat gezeigt, dass die personelle Ausstattung für das gesamte Aufgabenspektrum zu gering ist.“ Aus den Schulen wurde zudem bemängelt, dass die Visitatoren nur kurz – 20 Minuten - in eine Unterrichtsstunde „hineinschnuppern“. Dies reiche aber aus, heißt es dazu im Bericht, „die dominierende Unterrichtskultur in der Schule hinreichend bewerten zu können.

Es gibt aber auch Kritiker. So ist dem Bericht folgendes Votum eines Experten angefügt: „Als Fazit wird man festhalten müssen, dass der Kern der Schulvisitation, die Einschätzung der Unterrichtskultur und das Handeln der Schulleitung, nur in Ansätzen erfasst werden kann“ Und: „ Die Probleme liegen im Konzept.“

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