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Immer wieder ich! Nico Rosberg demonstriert sein gewachsenes Selbstbewusstsein nach seinem Sieg am Heimring.

© dpa

Update

Formel 1 in Hockenheim: Nico Rosberg gewinnt Großen Preis von Deutschland

Zweiter Heimsieg für Nico Rosberg in dieser Saison. Nach seinem Triumph an seinem Wohnort Monte Carlo gewinnt der Deutsche nun auch in Hockenheim und baut damit seine WM-Führung wieder aus.

Mit der sogenannten „Nacht der Sterne“ hatte Mercedes am Samstagabend schon mal vorgelegt. Auf einer Galaveranstaltung im Untergeschoss einer Tribüne auf dem Hockenheimring hatten Nico Rosberg und Lewis Hamilton den versammelten Gästen versprochen, am nächsten Tag noch ordentlich Grund für weitere Festivitäten zu liefern. Und der Deutsche und der Brite machten ihr Versprechen auch wahr: Der überlegene Sieger Nico Rosberg, der zum ersten Mal in seiner Formel-1-Karriere in Deutschland überhaupt auf dem Podest stand, konnte seine Traumwoche fortsetzen und sich von den 52.000 Fans gebührend feiern lassen.

Rosberg hat mit dem Heimsieg seine WM-Führung auf 14 Punkte ausgebaut. In der Auslaufrunde fuhr er teilweise sogar absichtlich ein bisschen neben der Strecke, um aus größerer Nähe ins Publikum winken zu können. „Es ist ein tolles Gefühl, hier zu Hause zu gewinnen, danke an Euch alle, die Unterstützung war ganz toll, ihr wart sensationell“ jubelte er auf dem Podium. Und auch Ehrengast Lukas Podolski – der Fußballweltmeister hatte vorher prophezeit: „Nico wird das machen“ – konnte mitfeiern.

Valtteri Bottas im Williams verteidigte seinen zweiten Platz am Ende gegen einen wild attackierenden Lewis Hamilton im zweiten Mercedes. Aber auch wenn es nur für Platz drei reichte, war Hamilton im Motodrom von Hockenheim doch zumindest der heimliche Held des Rennens. Am Samstag im Qualifying war an seinem Auto eine Bremsscheibe gebrochen, mit Tempo 270 kam der Brite in der Kurve von der Strecke ab und krachte in die Leitplanke. Er klagte nachher über Schmerzen in Knien, Knöcheln und Rücken, sagte trotzdem trotzig: „Aber nichts wird mich davon abhalten, morgen ins Auto zu steigen und zu starten.“

Lewis Hamilton fuhr von Platz 20 auf Rang drei vor

Das musste er freilich von unattraktiver Startposition, ganz von hinten machen. Denn dadurch, dass Hamilton nach dem Crash die beiden weiteren Qualifying-Sessions nicht mehr fahren konnte, war der Brite in der Startaufstellung sowieso schon auf Platz 15 zurück gefallen, dann machte der heftige Aufprall auch noch einen Wechsel des beschädigten Getriebes nötig. Was eine weitere Rückversetzung um fünf Plätze nach sich zog.

Von Startplatz 20 aus ging der Brite also schließlich ins Rennen. „Ich versuche einfach, heute so viel Spaß wie möglich zu haben“, sagte er. Und er wolle natürlich versuchen, Schadensbegrenzung zu betreiben, den ein oder anderen Punkt mitzunehmen. An einen Kampf um den Sieg gegen Rosberg sei unter diesen Umständen nicht möglich. „Nico steht vorne, hat so ein gutes Auto, der wird nach ein paar Runden vorne weg und außer Reichweite sein.“ Am Ende kam noch deutlich mehr heraus als ein paar Pünktchen, aber was Rosbergs einsame Flucht nach vorne anging, sollte er Recht behalten. Hamiltons Aufholjagd war beeindruckend, zeigte aber auch, wie deutlich überlegen der Mercedes der Konkurrenz ist. Selbst ein beschädigter Frontflügel nach einem Missverständnis mit seinem langjährigen McLaren-Teamkollegen Jenson Button konnte Hamilton nicht wirklich aus der Bahn werfen. Sebastian Vettel blieb ein Platz auf dem Podest verwehrt. Doch immerhin kam der Weltmeister bei seinem Heimrennen als Vierter und Bester-ohne-Mercedes-Motor ins Ziel.

Weltmeister Sebastian Vettel wird immerhin noch Vierter

Vettel hatte ein bisschen vom spektakulären Startcrash zwischen Felipe Massa und Kevin Magnussen profitiert, bei dem sich der Brasilianer sogar überschlug und einige Sekunden auf dem Überrollbügel entlang rutschte. So war der Weltmeister erst einmal Dritter, hatte dann aber gegen die geballte Mercedes-Power keine Chance. Vettel war während des Rennens von der Box zum Spritsparen aufgefordert worden – und darüber hörbar nicht begeistert gewesen – aber immerhin konnte er sowohl den Spanier als auch seinen Teamkollegen Daniel Ricciardo hinter sich lassen.

Nico Hülkenberg setzte als Siebter seine beeindruckende Serie fort, in dieser Saison in bisher in jedem Rennen gepunktet zu haben, vom sogar für möglich gehaltenen Podium war der Emmericher dann aber doch weit entfernt. Bei den gegenüber den Trainingstagen 20 Grad niedrigeren Streckentemperaturen am Sonntag hatte der Force India über die Distanz doch nicht mehr ganz den erwarteten Speed. Adrian Sutil sorgte 18 Runden vor Schluss für eine Schrecksekunde, als er sich in der Zielkurve drehte, das Auto für zwei Runden mitten auf der Strecke stand, ehe es die Streckenposten mit einer mehr als mutigen Aktion doch aus dem Weg bekamen.

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