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Brandenburg: Tod eines Kindes: Ältere Schwester unter Verdacht Sechsjährige starb durch Schuss aus Jagdgewehr Dabei kann sie nicht allein gewesen sein

Linow - Das vor zwei Wochen durch den Schuss aus einem Jagdgewehr in Linow getötete sechsjährige Mädchen hat sich nicht versehentlich selbst erschossen. Die zuständige Staatsanwaltschaft Neuruppin prüft derzeit eine mögliche Beteiligung der 14-jährigen Schwester an dem tragischen Unglück.

Linow - Das vor zwei Wochen durch den Schuss aus einem Jagdgewehr in Linow getötete sechsjährige Mädchen hat sich nicht versehentlich selbst erschossen. Die zuständige Staatsanwaltschaft Neuruppin prüft derzeit eine mögliche Beteiligung der 14-jährigen Schwester an dem tragischen Unglück. „Das kleine Mädchen konnte das Jagdgewehr des Vaters niemals allein so halten, dass der Schuss die obere linke Schulter trifft“, sagte der stellvertretende Oberstaatsanwalt Jürgen Schiermeyer am Mittwoch. „Das hat eine Rekonstruktion des Unfallhergangs in der elterlichen Wohnung ergeben.“

Alle kriminaltechnischen und gerichtsmedizinischen Untersuchungen hätten Hinweise auf die Beteiligung einer zweiten Person erbracht. Die ältere Schwester hatte in ihren ersten Befragungen nach dem Todesfall angegeben, nach dem Schuss gemeinsam mit ihrem Großvater vom Erdgeschoss zu der Sechsjährigen ins darüber liegende Wohnzimmer gerannt zu sein. Bei der gestrigen Befragung zum tatsächlichen Tathergang durch die Staatsanwaltschaft verweigerte die 14-Jährige die Aussage. Sie wird inzwischen psychologisch betreut.

Während des Unglücks hielten sich ihre Eltern nicht im Haus auf, sondern waren im nahen Rheinsberg. Schon unmittelbar nach dem Fund des noch im Elternhaus verbluteten Mädchens hatten Kriminaltechniker Zweifel an der Version geäußert, das Kind habe allein mit der Waffe gespielt.

Gegen den Vater wird weiter wegen „fahrlässiger Tötung durch Unterlassen“ ermittelt. Er hat inzwischen zugegeben, sein Jagdgewehr und die Munition im Wohnzimmer nicht ordnungsgemäß verschlossen aufbewahrt zu haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft steckte auch das Magazin mit Patronen in der Waffe. Es bedurfte nur eines Handgriffes, um die Waffe zu laden. Die Kinder konnten ohne Schwierigkeiten an die Waffe gelangen.

Der Vater, der im Ort als ein sehr umsichtiger und erfahrener Jäger gilt, wird ebenso wie seine Frau und die Großeltern von Seelsorgern umsorgt.

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