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Panorama: Hannover im Dunkeln

Ursache für Stromausfall noch nicht geklärt

Hannover - Am Mittwochabend waren in der niedersächsischen Landeshauptstadt und Umgebung rund 600 000 Menschen von einem Stromausfall betroffen. In einer Umspannstation am Kraftwerk Mehrum östlich von Hannover war um 22 Uhr 34 ein sogenannter Netzkuppler ausgefallen. Auch in einem zweiten Kraftwerk im Stadtteil Stöcken fiel eine Anlage aus. Nach 20 Minuten war die Stromversorgung in rund zwei Dritteln der Stadt wiederhergestellt. Um kurz vor Mitternacht war es dann gelungen, die Netzkupplung in Mehrum wieder in Betrieb zu nehmen. Damit kehrte der Strom auch in die verbliebenen, noch nicht wieder mit Strom versorgten Haushalte zurück. Über die genauen Ursachen wollte sich der Stromversorger „Enercity“ am Donnerstag nicht äußern. „Wir haben eine Vermutung, woran es lag“, erklärte eine Sprecherin. Um wirklich sicherzugehen, müsste es aber noch weitere Untersuchungen geben. Die Sprecherin bestätigte, dass das Sicherungssystem nicht so funktioniert habe wie vorgesehen. Fällt ein Kraftwerk aus, sollte ein anderes dafür eigentlich problemfrei übernehmen können.

In der Nacht waren rund 350 Helfer von Feuerwehr und Rettungsdiensten im Einsatz. „Im Zusammenhang mit einem Stromausfall haben wir einen Einsatz in dieser Größenordnung noch nicht gehabt“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr.

Kritisch war der Blackout vor allem für Alten- und Pflegeheime. Dort waren Senioren auf Beatmungsgeräte angewiesen, die nur noch mit Akkus liefen. Kleinere Kliniken und Pflegeheime, die keine eigenen Notstromaggregate besitzen, wurden mit tragbaren Generatoren versorgt. Viele Brandschutzmelder sprangen durch Spannungsimpulse an oder gaben Fehlermeldungen ab. Zudem saßen einige Leute in Aufzügen fest. Auch am Flughafen fiel der Strom aus. Durch das Anspringen der Notstromaggregate konnten alle Starts und Landungen aber planmäßig durchgeführt werden, wie die Flughafengesellschaft in Langenhagen mitteilte. Der Polizei zufolge gingen etwa 1500 Anrufe besorgter Bürger ein, die sich nach der Lage erkundigen wollten. Im Stadtteil Roderbruch nutzten Einbrecher die Dunkelheit, um in vier Geschäfte einzudringen und Zigaretten zu stehlen. mit dpa

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