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Besonders die deutsche Sprache sollten Flüchtlinge schnell lernen können.

© dpa / Patrick Pleul

Arbeitsmarkt: Arbeitgeber drängen auf rasche Eingliederung von Flüchtlingen

Flüchtling ist kein Beruf und Deutschland braucht qualifizierte Zuwanderung, meint Handwerkskammer-Präsident Hans Peter Wollseifer. Er plädiert für rasche Integration in den Arbeitsmarkt.

Die Arbeitgeberverbände und das Handwerk drängen auf Erleichterungen bei der Einwanderung nach Deutschland. Handwerkskammer-Präsident Hans Peter Wollseifer sagte am Donnerstag im Deutschlandfunk, die Wirtschaft brauche qualifizierte Zuwanderung, damit der Wohlstand erhalten bleibe. Nötig seien aber eine rasche Vermittlung der deutschen Sprache und ein sicherer Rechtsrahmen für die Betriebe hinsichtlich des Aufenthaltsstatus von Flüchtlingen oder Einwanderern. Dazu gehöre auch, dass sie zum Beispiel Praktika machen können. „Flüchtling ist kein Beruf.“

Wollseifer sprach sich für ein „Profiling“ aus. Bei Menschen, die nach Deutschland kämen, müsse als erstes geprüft werden, wo sie herkommen oder welchen Bildungsstand sie haben. „Wir müssen die Menschen integrieren, damit sie auch in unsere Sozialsysteme einzahlen.“

Humanitäre Zuwanderung und Arbeitsmigration unterscheiden

Kritikern hielt er entgegen, im vergangenen Jahre habe man allein im Handwerk 20.000 Ausbildungsplätze nicht besetzen können: „Eine Verdrängung deutscher Bewerber findet nicht statt.“ Man bemühe sich seit Längerem darum, junge Menschen in Deutschland in Ausbildung zu bringen. Wollseifer verwies auf die sogenannte assistierte Ausbildung.

Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) erklärte, schon heute trage die Zuwanderung von Arbeitskräften aus dem Ausland zur Rekordbeschäftigung und zu mehr Wachstum und Wohlstand für alle in Deutschland bei. Auch unter den Menschen, die bisher einen Antrag auf Asyl stellten, seien viele, die zwar kaum Chancen auf Asyl hätten, aber eine Beschäftigung in Deutschland suchten und am Arbeitsmarkt gebraucht würden, sagte BDA-Präsident Ingo Kramer in Berlin.

Um das Asylsystem zu entlasten und Fachkräfteengpässen gezielt entgegenzuwirken, müssten humanitäre Zuwanderung und Arbeitsmigration sinnvoll entflochten werden. Dazu sollten vor allem die Möglichkeiten der Arbeitsmarktzuwanderung für Fachkräfte auch ohne vorherige Arbeitsplatzzusage verbessert und als „Talent Card“ im Sinne eines Zuwanderungsmarketings bekannter gemacht werden. (KNA)

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