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© dpa

Potsdamer Platz: Frischekur für die Arkaden

Obwohl sich die Zahl der Läden nur um zwei erhöht hat, gibt es 26 neue Mieter in den Arkaden am Potsdamer Platz, denn einige Geschäfte gaben auf, andere mussten raus. Ärgerlich ist die Schließlung des Postamts.

Der Einkaufsbummel von Britney Spears in den Potsdamer-Platz-Arkaden war eher untypisch für das elf Jahre alte Center: Am Montag war der Popstar aus dem nahen Hyatt-Hotel vorbeigekommen, um sich in Mode- und Schmuckgeschäften umzusehen. Eigentlich sei sein Haus keine Adresse für Luxus, sagt Centermanager Thomas Sänger. „Edelmarken wie Louis Vuitton haben wir nicht.“ Am Dienstag stellte Sänger die Ergebnisse einer Umstrukturierung vor, in die der Betreiber ECE seit dem vorigen Herbst rund zwei Millionen Euro investiert hat. Viele Mieter haben gewechselt oder sind innerhalb der drei Etagen umgezogen.

Wegen ihrer zentralen Lage sind die Arkaden eines der bekanntesten Berliner Center, Touristen machen etwa 40 Prozent der Kunden aus. Mit 40 000 Quadratmetern Fläche liegt das Einkaufszentrum aber nur im „oberen Mittelfeld“, wie Sänger sagt; die Neuköllner Gropius-Passagen oder das Alexa am Alexanderplatz sind deutlich größer. Die Besucherzahlen der Arkaden blieben seit 1998 gleich: Im Sommer kommen durchschnittlich 40 000 Menschen und an Spitzentagen wie den Adventssamstagen bis zu 75 000.

In den 132 Geschäften arbeiten rund 950 Beschäftigte. Obwohl sich die Zahl der Läden jetzt nur um zwei erhöht hat, gibt es 26 neue Mieter – weil zwei Dutzend andere aufgaben oder ihr Vertrag nicht verlängert wurde. Zum Beispiel übernahm eine „dm“–Drogerie die Räume einer Filiale der Computerkette Vobis; laut Sänger hat sich der Drogeriemarkt bereits zum bedeutenden „Ankermieter“ entwickelt. Zu den wichtigsten Neuzugängen zählt er auch einen Tommy-Hilfiger-Shop. Verkleinert wurde der „Frischebereich“ mit Imbissständen und Lebensmittelgeschäften im Untergeschoss. „Das war nicht effizient“, sagt der Centermanager.

Läden wurden mitunter getauscht

15 Altmieter zogen in andere, meist größere Ladenräume im Center um. Dies entspricht nach Einschätzung der ECE dem Trend bei Filialbetrieben. Ketten wie Mango oder Zara belegen heute oft 1500 Quadratmeter und damit fast doppelt so viel Fläche wie früher. Mitunter wurden Standorte getauscht: So residiert der Taschen- und Kofferspezialist Mandarina Duck nun in kleineren Räumen des ehemaligen Juweliergeschäfts Christ – und umgekehrt. Außerdem haben Mieter wie das Schuhgeschäft Leiser ihre Geschäfte modernisiert. Erneuert wurden auch künstliche Pflanzen und Besuchertoiletten. Die Zeit „hat Spuren hinterlassen“, sagt Sänger. Ärgerlich findet er die Schließung des Postamts, an das sich viele Kunden und Firmenmieter gewöhnt hätten. „Das war eine Entscheidung der Post, die uns sehr wehtut.“

Leerstand gab es nie. Doch die Konkurrenz wächst: Seit der Eröffnung des Tempelhofer Hafens gibt es 60 innerstädtische Zentren und 15 im Umland. „Neue Standorte kann ich mir kaum noch vorstellen“, sagt Sänger. Die ECE habe momentan jedenfalls keine neuen Projekte in Berlin.

Informationen: www.potsdamer-platz-arkaden.de

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