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Leistungsschau. Zuletzt präsentierten sich die US-Hersteller im Dezember in Los Angeles. Vom 19. bis 27. Januar findet die wichtigste Automesse in Detroit statt.

© AFP

Autoindustrie: Deutsche rollen US-Markt auf

VW, Audi, BMW, Mercedes und Porsche wachsen schnell. Trotzdem dominieren GM, Ford und Chrysler auf ihrem Heimatmarkt.

Berlin - Amerikaner lieben Autos – und sie geben wieder mehr Geld dafür aus. Der in der Finanzkrise zusammengebrochene US-Automarkt hat sich komplett erholt und sorgt bei Herstellern aus den USA, Europa und Asien für steigende Verkaufszahlen. Deutsche Marken wie VW, Audi, Mercedes, BMW und Porsche werden bei den US-Autofahrern immer beliebter. Sie seien in den USA „mit hoher Drehzahl unterwegs“, jubelte am Freitag der deutsche Autoverband VDA.

Nach dessen Angaben sind die deutschen Konzernmarken im Jahr 2012 erneut schneller gewachsen als der US- Markt, der um gut 13 Prozent auf mehr als 14,4 Millionen Fahrzeuge zulegte. Demnach verkauften die Deutschen in zwölf Monaten insgesamt 1,27 Millionen sogenannte Light Vehicles (Pkw und leichte Transporter) – gut ein Fünftel mehr als im Jahr zuvor. „Unsere Hersteller haben damit im siebten Jahr in Folge ihren Marktanteil auf dem weltweit größten Automobilmarkt kontinuierlich erhöht“, teilte VDA-Präsident Matthias Wissmann mit. Mehr als jeder achte Pkw, der im vergangenen Jahr in den USA neu verkauft wurde, ist laut VDA eine deutsche Marke. 2012 war das bislang erfolgreichste Jahr für die deutschen Autoproduzenten in den USA.

Volkswagen, Europas größter Autobauer, wurde mit seiner Kernmarke VW im vergangenen Jahr fast 440 000 Autos in den Vereinigten Staaten los, ein Zuwachs von gut 35 Prozent. Auch im Dezember war die Nachfrage hoch. Damit hat VW seine Auslieferungen seit 2009 mehr als verdoppelt, wie das Unternehmen am Donnerstag bekannt gab. Wachstumstreiber war vor allem der eigens entwickelte US-Passat: Hier verfünffachten sich die Verkäufe im Vergleich zu 2011.

VW ist die einzige deutsche Massenmarke, die auf dem US-Markt vertreten ist, die anderen Autobauer tummeln sich im Premium-Segment – wie die Schwestermarken Audi und Porsche. Der Sportwagenhersteller konnte seinen Absatz im vergangenen Jahr um ein Fünftel steigern und brachte mehr als 35 000 Neuwagen auf die Straße. Audi wurde knapp 140 000 Autos los und legte damit ähnlich stark zu. Im Vergleich zu den direkten Rivalen BMW und Daimler fährt Audi in den USA aber hinterher.

Die Münchener verkauften knapp 347 600 Autos der Marken BMW und Mini, was ein Zuwachs von 14 Prozent war. Daimler setzte gut 305 000 Fahrzeuge ab, ein Plus von 15 Prozent. Neben noblen Mercedes-Karossen waren Smart-Kleinstwagen und Sprinter-Transporter darunter. Man wolle auch 2013 weiter auf der Erfolgswelle reiten, sagte Daimlers US-Chef Steve Cannon.

Weltweit hat der Stuttgarter Autohersteller Daimler 2012 so viele Wagen verkauft wie nie zuvor in der Unternehmensgeschichte. Der Konzern lieferte von Januar bis Dezember rund 1,42 Millionen Fahrzeuge der Pkw- Marken Mercedes- Benz, Smart, AMG und Maybach aus, wie das Unternehmen am Freitag in Stuttgart mitteilte. Das war ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 4,5 Prozent.

Wie Mercedes schätzt auch BMWs US-Chef Ludwig Willisch die Aussichten auf dem US-Markt für 2013 positiv ein. VW-Landeschef Jonathan Browning geht aber nicht davon aus, das rasante Tempo halten zu können. Den Autobauern kommt zugute, dass das wirtschaftliche Klima in den USA besser ist als in Europa und die Käufer eher bereit sind, einen Neuwagen anzuschaffen. Zudem sind viele Fahrzeuge in den USA veraltet und müssen schlicht ersetzt werden.

Trotz ihres guten Abschneidens spielen deutsche Hersteller auf dem US- Markt insgesamt nur eine Nebenrolle. Marktführer General Motors verkaufte 2012 im eigenen Land rund 2,6 Millionen Wagen (plus vier Prozent). Bei Ford waren es knapp 2,3 Millionen Autos, ein Zuwachs von fünf Prozent. Und die Fiat- Tochter Chrysler kam auf rund 1,7 Millionen Wagen, 21 Prozent mehr. Auch japanische und südkoreanische Hersteller sind stark vertreten. mit dpa

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