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Wirtschaft: Deutschland will Handel mit China verdoppeln Experten: Wesentliche Reformen schon umgesetzt

Berlin - Die Bundesregierung hat der deutschen Wirtschaft ehrgeizige Ziele beim Handel mit China gesetzt. „Wir wollen unsere Position als größter europäischer Wirtschaftspartner Chinas bewahren und ausbauen“, bekräftigte Hans-Christian Reichel, Referatsleiter im Bundeswirtschaftsministerium, vor kurzem bei der Vorstellung des neuen „Business Guide Deutschland China“ der Beratungsagentur Wegweiser.

Berlin - Die Bundesregierung hat der deutschen Wirtschaft ehrgeizige Ziele beim Handel mit China gesetzt. „Wir wollen unsere Position als größter europäischer Wirtschaftspartner Chinas bewahren und ausbauen“, bekräftigte Hans-Christian Reichel, Referatsleiter im Bundeswirtschaftsministerium, vor kurzem bei der Vorstellung des neuen „Business Guide Deutschland China“ der Beratungsagentur Wegweiser. Das Handelsvolumen der beiden Staaten betrug 2004 schon 52,3 Milliarden Euro und soll bis 2010 verdoppelt werden. Das Gleiche soll für die Investitionen deutscher Firmen in Deutschland gelten, die zurzeit bei rund 20 Milliarden Euro liegen, sagte Reichel.

Die Lage für ausländische Unternehmen in China hat sich auch durch den Beitritt zur Welthandelsorganisation WTO im Dezember 2001 deutlich verbessert. Er sei der Motor des Außenhandels und für innere Reformen, sagte Monika Stärk, Geschäftsführerin des Ostasisatischen Vereins (OAV), der deutsche Firmen in China unterstützt. Der Anteil des Exports am chinesischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) hat sich auch in wenigen Jahren vervielfacht. 2001 lag er bei 7,5 Prozent, 2004 bei 36 Prozent. Bei der Senkung der Zolltarife seien erhebliche Fortschritte gemacht worden, sagte Stärk. „Die Neuordnung des Außenhandels hat China sogar vorzeitig umgesetzt“, betonte Stärk. Doch warnte sie vor zu großer Euphorie: „Der Prozess ist noch im Gange. In Gesetze gegossene Regeln müssen erst in tatsächliches Handeln umgesetzt werden.“ Ein Thema steht auch seit Jahren auf der Tagesordnung und ist bis heute nicht befriedigend gelöst. Referatsleiter Reichel kritisierte: „Noch immer ist der Schutz geistigen Eigentums unzureichend.“

China hat dank des starken Exports in den vergangenen Jahren einen dramatischen Aufschwung erlebt, den die Regierung in Peking aus Furcht vor Überhitzung sogar zu bremsen versucht. Die Wachstumsraten lagen um zehn Prozent. Mittlerweile liege China schon auf Platz drei der Exportnationen, sagte Bernd Schaaf von der Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai). Im vergangenen Jahr überrundete China Japan. Nur noch Deutschland und USA exportieren mehr Waren. Der Anteil am Weltexport sei im vergangenen Jahr auf gut sieben Prozent geklettert, sagte Schaaf. Besonders stark sei China bei elektronischen Geräten. Hier hat das Land mittlerweile einen Weltexportanteil von fast 20 Prozent. 1999 lag er bei unter fünf Prozent. Wesentlicher Grund dafür ist, dass China immer stärker von Nachbarländern wie Taiwan oder Japan als verlängerte Werkbank genutzt wird.

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