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Eon: Eon plant Investitionen von 60 Milliarden Euro

Stromkonzern baut Kapazitäten bis 2010 um die Hälfte aus – und kauft eigene Aktien zurück

Düsseldorf/Berlin - Eon, der größte deutsche Energieversorger, hat ein milliardenschweres Investitionsprogramm beschlossen. Wie der Konzern am Mittwochabend mitteilte, sollen die Kapazitäten zur Stromerzeugung bis 2010 um etwa 50 Prozent ausgebaut werden. Bis dahin sollen Projekte mit einem Gesamtvolumen von 60 Milliarden Euro angestoßen werden, hieß es in einer Ad-hoc-Meldung. Bislang waren bis 2009 Investitionen von 25 Milliarden Euro geplant.

Darüber hinaus sollen laut Eon eigene Aktien zurückgekauft werden. Dafür will das Unternehmen bis spätestens Ende 2008 insgesamt sieben Milliarden Euro ausgeben. Außerdem sollen die Aktionäre an steigenden Gewinnen mit entsprechend höheren Dividenden beteiligt werden, kündigte der Konzern an.

Bei Veröffentlichung der Pläne waren die deutschen Finanzmärkte weitgehend geschlossen, doch schon im Vorfeld hatten die Erwartungen die Eon-Aktie gestützt. Sie war im Computerhandel Xetra in Frankfurt am Main der stärkste Wert. Im Abendhandel auf dem Parkett ging es dann um gut sechs Prozent nach oben.

Mit dem Aktienrückkauf gibt Eon dem Druck des Kapitalmarktes nach, seine ungesunde Kapitalstruktur zu verbessern und einen Teil seiner Finanzkraft für die Kurspflege einzusetzen. Das Unternehmen sitzt seit rund zwei Jahren auf vergleichsweise hohen Reserven. Durch den geschickten Verkauf von Tochterfirmen wie der Immobiliengesellschaft Viterra hatte es Milliarden eingenommen. Gleichzeitig hatte der Konzern aber bei Übernahmen kein Glück. Zuerst musste er bei Scottish Power zurückstecken, im April scheiterte dann der Kauf des spanischen Versorgers Endesa.

Die hohe Finanzkraft Eons machte den Konzern zudem zu einem attraktiven Übernahmekandidaten für Finanzinvestoren. Um dem entgegenzuwirken, plant der Vorstand auch einen höheren Anteil von – im Vergleich zu Eigenkapital – billigerem Fremdkapital, das derzeit günstig am Markt zu bekommen ist.

Gleichzeitig erwartet Eon wachsende Gewinne. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen soll 2010 bei 12,4 Milliarden Euro liegen – fast um die Hälfte höher als vergangenes Jahr. Diese Steigerung komme insbesondere durch den Ausbau des Geschäfts und die laufende Steigerung der Effizienz zustande, teilte der Konzern mit. J. Flauger (HB)/B. Hops

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