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Immobilien: Auch robuste Ledermöbel brauchen Pflege

Die Färbungsmethoden sind entscheidend für die Empfindlichkeit des Materials

Um ein Austrocknen des Leders zu vermeiden, sollten Ledermöbel, nach Ansicht von Möbelfachleuten, nie in unmittelbarer Nähe von Heizkörpern oder anderen Wärmequellen aufgestellt werden. Auch große Fensterfronten seien nicht der ideale Standort, denn Sonne oder Kunstlicht können empfindliche Leder ausbleichen.

„Um einem vorzeitigem Altern vorzubeugen und das Leder aufzufrischen, sollte die Garnitur zwei Mal im Jahr mit einem Lederpflegemittel für Polstermöbel eingerieben werden“, sagt Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie. Auf keinen Fall dürfe eine Couch mit Schuhcreme gepflegt werden. „Schuhcreme trocknet das Leder des Sofas aus.“ Bei guter Pflege halte Möbelleder mindestens zwölf Jahre. Meist seien dann auch das Gestell und die Polsterung eines Sitzmöbels verschlissen, meint Ursula Geismann und fügt hinzu: „Glattleder kann bei Bedarf mit einem trockenen Mikrofasertuch abgestaubt werden“. Alternativ biete sich ein Staubsauger mit geeignetem Bürstenaufsatz an, um Staub und Krümel von Polstermöbeln zu entfernen. Verschüttete Flüssigkeiten wie Rotwein, aber auch Fett oder Lippenstift sollten sofort nach dem Verschmutzen entfernt werden, sonst dringen die Flecken tief in die Lederstruktur ein. Manchmal seien sie dann nicht mehr restlos zu entfernen, warnt Geismann.

Samtartig angeschliffenes Rau- und Nubukleder darf aber auf keinen Fall mit Lederreiniger oder -creme bearbeitet werden. Die Oberfläche solcher Ledermöbel werden nur abgestaubt oder leicht abgesaugt. Stärker abgenutzte, flachgedrückte Stellen könnten mit einer Raulederbürste leicht aufgeraut werden.

Unterschiedliche Färbungsmethoden sind die Ursache für die Empfindlichkeit des Möbelleders. Bei teurem Leder mit Anilinfärbung bleibt die Struktur der gewachsenen Oberfläche erhalten. Anilinleder habe winzige Poren und atme. Außerdem ist es besonders weich und anschmiegsam. Wer sich für Möbel aus diesem naturbelassenen Leder entscheidet, muss dessen Empfindlichkeit in Kauf nehmen.

Bei der so genannten Pigmentfärbung gleicht eine deckende Farbschicht unterschiedliche Oberflächen einander an. Gedecktes Leder gilt im Vergleich zu Anilinleder als weniger empfindlich, denn durch die Farbe wird die Oberfläche des Leders quasi versiegelt. Das Material nimmt deshalb auch weniger Wärme auf.

Narben, Insektenstiche, Dornenrisse oder andere Weidespuren können beim Gerben des Leders nicht entfernt werden und gelten als warentypische Eigenheiten. Nur bei der Pigmentfärbung lassen sich diese Merkmale durch das Auftragen von Lack überdecken. gms/Tsp

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