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Immobilien: Blüten bis zum ersten Frost

Der Rauhaarige Sonnenhut fristet zu Unrecht ein Nischendasein in den Gärten

Wenn die ersten Sommerblumen verblühen, beginnt vor allem der Rauhaarige Sonnenhut (Rudbeckia hirta) sein Farbenfeuerwerk zu entfalten. Manchmal hält es bis zum ersten Frost. Doch erstaunlicherweise haben die dekorativen einjährigen Sonnenhüte noch keinen festen Platz als Zierpflanzen in den Gärten gefunden. Nur gelegentlich sieht man sie in Staudenrabatten oder in Sommerblumenbeeten, was eher zufällig sein dürfte, zumal sie häufig Bestandteil von bunten Samenmischungen sind. Je nach Sorte werden die Pflanzen 30 bis 100 Zentimeter hoch. Es gibt sie mit gefüllten, halbgefüllten und einfachen Blüten in Orange, Gelb, Braun oder Rot. Der Rauhaarige Sonnenhut lässt sich vielfältig verwenden. So eignen sich die niedrig wachsenden Exemplare auch gut für den Balkonkasten und Tröge.

Die Heimat der Pflanze sind die Prärien und Trockenrasen vom südlichen Kanada bis Nordmexiko. Ende des 17. Jahrhunderts kam die Art zuerst nach England, wo sie John Ray (1628-1705) in seinem dreibändigen Werk Historia plantarum als Chrysanthemum helenii folio erwähnte. Der Gelehrte, eigentlich Professor für Griechisch und Mathematik, wurde vor allem durch seine botanischen Schriften bekannt. 1753 wurde die Sonnenhutart von dem schwedischen Botaniker Linné, der die Grundlage der modernen biologischen Systematik schaffte, der Gattung Rudbeckia zugeordnet. Diese Gattung aus der Familie der Asterngewächse (Asteraceae) hatte er 1735 begründet und zu Ehren der beiden schwedischen Gelehrten Vater und Sohn Rudbeck als Rudbeckia bezeichnet.

In Deutschland gibt es den Rauhaarigen Sonnenhut etwa seit der Mitte des 18. Jahrhunderts, wo er in Göttingen, Halle und Frankfurt/Main kultiviert wurde. In den Botanischen Garten von Berlin gelangte er erst Anfang des 19. Jahrhunderts. Nur langsam breitete er sich als Zierpflanze aus. Heute gibt es viele Sorten mit interessanten und schönen Farbkombinationen.

Die Pflanzen haben einen lockeren Wuchs und raue kurzhaarige bis 14 Zentimeter lange Blätter. An den Boden stellen die Sonnenhüte fast keine Ansprüche, er sollte nur nicht zu schwer sein und unter Staunässe leiden.

Man verwendet den Rauhaarigen Sonnenhut vorwiegend in Sommerblumenbeeten, wo er in Gemeinschaft mit hohem, weiß blühendem Ziertabak, rotem Knöterich oder rosafarbenen Bechermalven gut zur Geltung kommt. Auch die Kombination von farbenfrohen Sommerphloxen, hohem Löwenmaul, Zinnien oder anderen Sommerblumen ergeben ein reizvolles Bild. Hervorragend geeignet ist er auch als Lückenfüller auf Staudenbeeten, da er sich von Staudensonnenhüten in seiner Grundform nicht wesentlich unterscheidet. Besonders beliebt sind Kombinationen mit Dahlien, da sich hier aufgrund der Sortenvielfalt reizvolle, farblich abgestimmte Partner finden lassen.

Schließlich eignen sich die hohen Sorten auch gut als Schnittblume. Sie müssen allerdings in voller Blüte geschnitten werden, da Knospen in der Vase nicht aufblühen.

Rauhaarige Sonnenhüte sind eigentlich zweijährig, werden aber vorwiegend einjährig gezogen. Obwohl man bei einer Aussaat im Juni den zweijährigen Rhythmus nachvollziehen kann, ist die Anzucht als Sommerblume mit Vorkultur erfolgreicher. In dem Fall kommen die Samen im März oder April in Schalen oder Töpfe, die mit einem durchlässigen, humosen Substrat gefüllt sind und werden mit Erde leicht bedeckt. An einem hellen Platz keimen die jungen Pflanzen bei Temperaturen von 18 bis 22 Grad Celsius und gleichmäßiger Bodenfeuchte innerhalb von zwei bis drei Wochen. Sobald sich nach den Keimblättern die ersten Laubblätter gebildet haben, werden die Pflänzchen pikiert, das heißt, sie werden in kleine Töpfe mit einem oberen Durchmesser von etwas zehn Zentimetern verpflanzt. Wer das Pikieren vermeiden möchte, kann auch gleich drei Samen in einen Blumentopf geben, sie wachsen lassen und im Mai oder Juni an den endgültigen Standort in einem Abstand von 30 bis 40 Zentimetern an einem sonnigen Platz auspflanzen.

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