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Immobilien: Farbkleckse fürs Zimmer

Gesneriengewächse sind attraktive Topfpflanzen mit schönen Blüten

Zimmerpflanzen können das i-Tüpfelchen eines Raumes sein. Mit ihren vielfältigen Formen und Farben lassen sich Akzente setzen. Neben den Topfpflanzen, die durch dekorative Blätter oder bizarrem Wuchs auffallen, gibt es unzählige blühende Arten, wie beispielsweise die Gesneriengewächse. Zu dieser Pflanzenfamilie gehören die Gloxinien, die Drehfrucht, der Schiefteller und auch das Usambaraveilchen. Schwerpunkt ihrer Herkunft sind vor allem Mittel- und Südamerika sowie das tropische Asien. Sie gedeihen in ihrer Heimat auf dem schattigen Boden des Urwaldes oder als Aufsitzer auf Bäumen. Die Blätter sind vorwiegend weich, samtig bis rau behaart und sattgrün gefärbt. Besonders attraktiv sind die radförmigen bis röhrenförmigen Blüten, die in kräftigen Farben wie gelb, orange, rot, blau oder violett leuchten.

Bekannteste Vertreterin der Gattung dürfte das Usambaraveilchen (Saintpaulia) sein. Der deutsche Name deutet an, dass diese Blütenpflanze aus den Usambarabergen im tropischen Afrika stammt. Benannt wurde sie jedenfalls nach Baron Walter von Saint Paul-Illaire, dem ehemaligen Bezirksgouverneur der Region Usambara in Ostafrika. Er entdeckte 1892 die erste Art der Gattung. Von den wenigen Arten hat nur S. ionantha gärtnerischen Wert erlangt. Daraus entstanden viele Kreuzungen und gärtnerische Züchtungen. Inzwischen gibt es zahlreiche Sorten, die hinsichtlich Größe, Blütenform und Farbe sehr variabel sind.

Besonders in den letzten Jahren hat das Sortiment an Vielfalt gewonnen, nicht nur neue Farbkombinationen kamen hinzu, sondern auch völlig neue Blütenmuster. Zu den Neuheiten gehören vor allem zweifarbige Sorten, deren Blüten mit weißem Rand geziert sind („Ophelia“ oder „Millenium“) oder mit einer weißen Mitte glänzen „Laguna“. Aufmerksamkeit erregt auch die „Chimera“-Serie, die mit gestreiften Blüten aufwarten kann.

Die Ansprüche bei all diesen Sorten sind immer die gleichen. Ein heller Platz am Ost- oder Westfenster und ganzjährig Temperaturen um 22 Grad Celsius sind optimal. Im Winter sollten die Temperaturen nicht unter 18 Grad Celsius sinken. Usambaraveilchen reagieren auf zu viel Ballenfeuchtigkeit schnell mit Fäulnis, weshalb mäßige Wassergaben wichtig sind. Alle ein bis zwei Wochen verabreicht man einen Volldünger – im Winter etwas seltener.

Einen deutlichem Aufwärtstrend auf der Beliebtheitskala der Topfpflanzen hat die Drehfrucht (Streptocarpus) zu verzeichnen, deren Wildarten vor allem im südlichen Afrika zu Hause sind. Im Handel werden vor allem Hybriden angeboten. Neben den bekannten Vertretern mit großen trichterförmigen Blüten auf 20 bis 30 Zentimeter hohen Stängeln werden zunehmend Sorten gezüchtet, die im gesamten Habitus kleiner sind. Diese Miniatur-Sorten blühen vom Frühjahr bis zum Sommer sehr reich in allen denkbaren Farben - außer in gelb en Tönen.

Die Kultur aller Stretocarpus-Hybriden erfolgt an einem hellen, vor direkter Mittagssonne geschützten Platz, ideal sind Ost- oder Westfenster. Im Winter sollten sie so viel Licht wie möglich erhalten, weshalb sie am Südfenster am besten stehen. Es sind Wärme liebende Pflanzen, die im Sommer Temperaturen bis 25 Grad Celsius vertragen, immer Winter darf es mit 20 Grad Celsius ein bisschen kühler sein. Den Miniatur-Hybriden allerdings reichen schon Werte um 15 Grad Celcius. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Gießen. Das Substrat soll feucht, aber nicht nass sein.

Dekorative Ampelpflanze

Seit einigen Jahren macht die Felsen-Drehfrucht (Streptocarpus saxorum) als hübsche Ampelpflanze Furore. Sie stammt aus Kenia sowie Tansania und hat viele ausgebreitete Triebe, von denen die jüngeren dicht mit elliptischen bis ovalen Blättern besetzt sind. Die hellblauen Blüten entwickeln sich in achselständigen Trugdolden und erscheinen von Mai bis Dezember, bei ausreichend Licht fast ganzjährig. Inzwischen gibt es neben der Art auch Sorten wie zum Beispiel „Concorde Blue“ mit kleinen blauen Blüten und buschigem Wuchs oder „Blue Moon“ mit etwa drei Zentimeter großen kornblumenblauen Blüten. Die Felsen-Drehfrucht benötigt viel Licht ohne direkte Mittagssonne und ganzjährig Temperaturen um 20 Grad Celsius – im Sommer verträgt sie auch mehr. Der Ballen sollte stets gleichmäßig feucht sein. Düngen sollte man die Pflanze wie Usambaraveilchen, also alle ein bis zwei Wochen.

Aus Mittel- und Südamerika kommt der Schiefteller (Achimenes), eine Gattung mit etwa 25 Arten. In Kultur sind vor allem großblumige Hybriden sehr beliebt, deren asymmetrischen Blüten vorwiegend zwischen rosa und violett, seltener zwischen weiß und gelb variieren. Da inzwischen etwa 100 Sorten im Handel sind, lässt sich eine recht ansehnliche Sammlung aufbauen.

Die Kultur erfolgt an einem hellen Platz ohne direkte Sonne bei 20 bis 25 Grad Celsius und mäßiger Bodenfeuchte. Als Drainage sollte das Substrat zerkleinertes Styropor erhalten. Ab September verringert man die Wassergaben, schneidet die Triebe nach dem Vertrocknen ab und überwintert die Rhizome bei Zimmertemperatur. Im Frühjahr pflanzt man sie in nahrhafte, humose Erde und hält sie bei Temperaturen von mindestens 20 Grad Celsius mäßig feucht.

Die gleichen Ansprüche wie der Schiefteller stellt die Smithianthe (Smithiantha-Hybr.) an die Kultur, deren Arten aus Südmexiko stammen. Noch vor etwa 50 Jahren als Naegelie weit verbreitet, findet man sie heute nur selten im Angebot. Dabei handelt es sich um eine attraktive Topfpflanze, deren schön gezeichneten Blätter in der Grundfarbe grün und mit bräunlichen oder purpurnen Adern durchzogen sind. Von Juli bis Oktober erscheinen die zahlreichen röhrig-glockigen Blüten in lockerer Traube, die in roten, gelben, aprikosenfarbigen oder orangen Farbtönen vorhanden sind.

Von den etwa 40 Arten der Gloxinie (Sinningia) sind kaum welche in Kultur. Das Sortiment besteht vor allem aus großblumigen Hybriden mit weißen, roten oder blauvioletten Blüten, gelegentlich werden auch weißgerandete, gepunktete und gefüllten Formen angeboten. Während der Blütezeit von Mai bis September sind ein heller Standort ohne direkte Sonne und Temperaturen um 25 Grad Celsius ideal. Nach dem Abblühen beginnt die Ruhezeit, erkennbar am Vertrocknen des Laubes. Nun lagert man die Knollen trocken bei Temperaturen zwischen 12 und 15 Grad Celsius bis zum Februar. Dann topft man in humose, nahrhafte Erde und gießt wieder. Bei Temperaturen über 20 Grad Celsius beginnt das Wachstum erneut.

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