Immobilien: Fertighäuser sind Ökohäuser von der Stange

Während den Bundesbürgern bei Flugreisen eine dünne Aluminiumhülle ausreichend Sicherheit vermittelt, können die Wände ihres Eigenheims nicht massiv genug sein."Dabei sind Wärme- und Schallschutz keine Frage der Dicke von Wänden, sondern von intelligentem Bauen", sagt Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau e.V.(BDF).Fertighäuser aber seien beispielhaft für dieses intelligente Bauen.

"Fertig-" steht für industriell vorproduzierte Hauselemente.Das ermöglicht kurze Bauzeiten: Die Tafelwände aus Holz sind in rund 48 Stunden samt Dach auf dem Grundstück montiert.Der Innenausbau dauert länger, weitere vier bis sechs Wochen.Dann hat der Bauherr im Schnitt 320 000 DM ausgegeben.Preiswerter geht es auch: 100 000 DM kostet der Rohbau von "Ausbauhäusern"; dann muß der Käufer aber selbst Hand anlegen.

Weil Fertigbauhäuser Niedrig-Energie-Standards genügen, erhalten Käufer einen Extrazuschuß zur Eigenheimförderung.Wer eine Solaranlage zur Warmwassergewinnung erwirbt, der bekommt vom Bund acht Jahre lang zwei Prozent der Anschaffungskosten.Sie betragen etwa 7500 DM.Dank strenger Kontrollen sind dem Verbandschef zufolge Mängel in der Bauausführung selten.Kunden beklagten eher, daß Fertighaus-Berater ihre mündlichen Absprachen nicht einhielten.Zusagen über Liefer- und Fertig-stellungstermine sollten deshalb schriftlich festgehalten werden.Auch bei Reklamationen, etwa quietschenden Türen, reagierten die Kundendienste nicht immer zur Zufriedenheit der Käufer.Dies stellte zumindest die Ombudsstelle des Verbands fest, eine Art Schiedsstelle.

Zufrieden ist der Verband mit den Umsätzen seiner Unternehmen.Sie stiegen 1998 um drei Prozent auf 3,86 Mrd.DM, ein Marktanteil von 15 Prozent im Bereich Ein- und Zweifamilienhäusern.Über das Angebot informiert derzeit eine Ausstellung in Königs Wusterhausen mit 35 Fertighäusern von 25 Herstellern.Informationen im Internet: www.bdf-ev.de oder telefonisch: (03375) 294963.

CARMEN VON KENDE