zum Hauptinhalt

Immobilien: Fester Halt für Tanne & Co.

Beim Ständer sollte man auf gewisse Eigenschaften achten, damit der Weihnachtsbaum nicht kippt

Am Anfang sieht alles sehr romantisch aus. Helle Kerzenflammen züngeln zwischen glänzenden Weihnachtskugeln am Tannenbaum, werfen flackernde Schatten an die Wand und erhellen den Raum mit weichem Licht. Doch plötzlich kippt der Baum, ein Ast fängt Feuer, explosionsartig steht der Christbaum in Flammen – das friedliche Weihnachtsfest dürfte vorüber sein.

Viel seltener als man gemeinhin annimmt, muss die Feuerwehr in Berlin ausfahren, um Weihnachtsbaumbrände zu löschen. „Im letzten Jahr gab es einen einzigen Fall“, berichtet Wolfgang Rowenhagen von der Berliner Feuerwehr, „im Jahr davor wurden drei Brände gezählt“. Doch: Von Entwarnung könne keine Rede sein. Jeder brennende Baum sei einer zu viel. Nach wie vor sei der Christbaum eine Gefahrenquelle und extreme Vorsicht geboten, wenn man echte und keine elektrischen Kerzen verwende.

Um Brände zu vermeiden, ist es nicht nur wichtig, dass die Kerzen in genügendem Abstand von den Ästen im Baum verteilt werden und die Tanne weit genug von der Gardine und anderem Brennbaren entfernt steht, sondern auch, dass man einen geeigneten Ständer verwendet. Im Handel werden verschiedene Modelle angeboten. In vielen Familien vererben sich die Baumhalter weiter und auf Flohmärkten oder im Internet sind sie in den unterschiedlichsten Größen, Farben, Materialien und Formen zu haben. Aber nicht jeder Ständer bietet auch die nötige Sicherheit.

„Ein Weihnachtsbaumständer sollte stabil, gewichtig, lieber zu groß als zu klein und am besten mit einem Wasserspeicher ausgestattet sein“, rät Feuerwehrsprecher Rowenhagen. Die Tanne feucht zu halten, sei der wirkungsvollste Brandschutz. Denn: Je trockener ein Baum, desto leichter entzünde er sich.

„Im Wesentlichen sind die im Handel angebotenen Ständer – wenn man sie vernünftig benutzt – gut", sagt Gerhard Heilmann von der Stiftung Warentest. Im vergangenen Jahr hat der Experte eine Auswahl geprüft und das Ergebnis lasse sich durchaus auf das unwesentlich veränderte Angebot in diesem Jahr übertragen.

In seinem Test unterscheidet er altmodische und moderne Halter. Bei der konservativen Variante wird der Stamm des Baumes mit Schrauben befestigt. „Die Bedienung ist umständlich“, sagt Heilmann, „man muss in die Knie gehen, um den Baum in die richtige Stellung zu bringen“. Bei modernen Ständern, bei denen der Stamm mit vier Krallen eingespannt wird, tritt man bequem auf einen Fußhebel und die Tanne wird per Seilsystem justiert. Wassertanks sind bei den neueren Modellen meist Standard.

„Ob man Tannenbaumständer verwendet, die aus weihnachtlich bemaltem Kunststoff oder Keramik gemacht sind, aus verschnörkeltem Gusseisen oder sternförmigem Holz, ist reine Geschmackssache“, sagt Heilmann. Auf das Material komme es nicht an. Ein Halter werde gewöhnlich mit einer eingearbeiteten Bodenplatte beschwert, das Gewicht des Gehäuses spiele keine große Rolle, genauso wenig wie das Design. Bei der Ständergröße allerdings rät er die auf der Packung angegebene Richtlinie nicht bis zur maximalen Angabe auszureizen. Im Zweifel biete ein größerer Ständer mehr Stabilität und Sicherheit als ein kleinerer.

Viel ausgeben müsse man für einen guten Tannenhalter nicht. Bei kleineren Bäumen reicht ein Angebot für rund 15 Euro. Stabile Halter für größere Bäume bekommt man für 30 Euro. Wer ein besonderes Design oder Material wünscht, kann 100 Euro oder mehr für die Baumstütze ausgeben.

„Beim Kauf eines neuen Ständers sollte man auf bestimmte Sicherheitsnormen achten“, empfiehlt Ralf Diekmann vom TÜV Rheinland. Empfehlenswert sei ein Produkt mit „CE-Aufkleber“. Damit bestätigt der Hersteller, dass es nach nationalen Normen beziehungsweise nach EU-Richtlinien produziert wurde. Das Siegel ist innerhalb Europas Pflicht. Wer einen Weihnachtsbaumständer mit zusätzlichem „GS“-Siegel, das für „Geprüfte Sicherheit“ steht, erwirbt, kann wiederum davon ausgehen, dass seine Tanne in einem vom TÜV oder vergleichbaren Prüfungseinrichtungen kontrollierten Ständer Halt findet. Er wurde nicht nur auf Kippstabilität hin getestet, sondern auch auf andere Sicherheitsgefahren wie gefährliche Kanten und Ecken.

Wer das Erbstück vom Dachboden herunterholt, um darin den Tannenbaum aufzustellen, oder sich einen gebrauchten Ständer anschafft, geht ein gewisses Risiko ein. „Man kann die Qualität nicht mit bloßem Auge erkennen“, sagt Diekmann. Es gäbe keine Pauschaltipps nach denen ein Laie feststellen kann, wie stabil ein Halter ist. Schwärmt man für Nostalgisches, empfiehlt er, einen neuen, geprüften Ständer im Retro-Design zu erwerben. Gerade in Familien mit Kindern kommt es immer wieder dazu, dass am Baum gezogen oder gewackelt wird. Bei einem getesteten Produkt könne man davon ausgehen, dass es dennoch hält.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false