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Immobilien: Gemüse aus dem Kraterbeet

Das Anlegen der noch seltenen runden Form ist einfach und wenig arbeitsintensiv. Geignet dafür ist eine vollsonnige Fläche

Gerade im Klein- und Hausgarten sind spezielle Methoden gefragt, um das Wachstum der Kulturen, die häufig aus südlichen Ländern stammen, besonders zu fördern. Mit einem Hügel- und Hochbeet sorgt man für frühe Wärme im Frühling und stellt ausreichend Nährstoffe zur Verfügung. Ziemlich selten bei uns ist die Anlage eines Kraterbeetes. Solche innen vertieften und außen mit einem Wall umgebenen Beete schützen in rauen Lagen vor Wind, speichern gleichzeitig besser die Wärme und schützen so vor Kälte.

Die Anlage eines Kraterbeetes ist bedeutend einfacher und arbeitssparender als die von Hoch- und Hügelbeet. Geeignet ist eine vollsonnige Fläche, am besten mit lockerem, garen Boden. In die Mitte des zu erstellenden Beetes schlägt man einen Pflock ein und zieht mit einem gut einen Meter langen Bindfaden einen Kreis herum, so dass ein rundes Beet mit einem Durchmesser von gut zwei Metern entsteht. Mit einer Hacke bewegt man die Erde anschließend vom Zentrum nach außen, so dass sich die Sohle circa 15 Zentimeter tiefer und der Wall gut 30 Zentimeter höher als der umliegende Boden befinden. Der innere Teil ist nun gründlich mit der Grabegabel zu lockern. Auf roheren Böden kann man noch eine Schicht Kompost aufbringen und mit dem Sauzahn einarbeiten. Schließlich wird die Erde mit der Harke gleichmäßig verteilt, und fertig ist das Kraterbeet.

Da man zu Pflegearbeiten in die Sohle hineingehen muss, werden kreisförmig eine Lage Natursteine in die Mitte gelegt, die zudem tagsüber die Wärme speichern und nachts an ihre Umgebung abgeben, so dass ein günstiges Kleinklima im Krater herrscht. In ganz rauen Lagen mit den gefürchteten Spätfrösten stülpt man einfach einen Eimer über den Pfahl und deckt eine Folie über den Krater, die am Rand mit Steinen befestigt wird; so erhält man ein Frühbeet.

Zum Anbau in dieser Beetform eignen sich beispielsweise als Vorkultur für frühe Ernten Radieschen, Salat und Spinat. Als Hauptfrucht kann man ins Zentrum Gurken oder Tomaten und außen herum Buschbohnen ziehen. Für die Nachfrucht bieten sich dann Wintersalate an. Natürlich sind auch im Kraterbeet die gängigen Regeln der Fruchtfolge und der Mischkultur zu beachten. Nach dieser Regel folgen auf Starkzehrer im nächsten Jahr Pflanzen mit mittlerem Nährstoffbedarf und im dritten Jahr die Schwachzehrer. Pflanzen, die einen hohen Bedarf an Wärme und Schutz benötigen, wie die Gurken, werden stets in der Nähe der Sohle gepflanzt, während nicht so empfindliche Bohnen einen Platz auf dem Wall bekommen, den man durchaus auch von außen bepflanzen kann. Schön sieht es zudem aus, wenn man die Ränder der Kraterbeete mit einem Ring aus Natursteinen einfasst.

Einmal eingerichtet, brauchen Kraterbeete nicht wieder aufgebaut zu werden. Deshalb eignen sie sich auch vorzüglich als kleine Kräutergärten für sonnenhungrige, empfindliche Stauden aus dem Mittelmeerraum. In diesem Fall kann man die Erde mit etwas Kalkgestein oder Muschelkalk auf die Bodenverhältnisse dieser Kalk liebenden Pflanzen einstellen. Über Winter ist es dann auch einfacher, solch ein Kraterbeet, bepflanzt mit Lavendel, Thymian und Salbei, mit Reisig abzudecken und es damit vor Kahlfrösten zu schützen.

Peter Busch

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