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Immobilien: Grünes Glückssymbol

Der Silvester-Klee kann bei richtiger Pflege lange Freude bereiten. Mit dem Wiesenklee hat er allerdings wenig gemein

In den letzten Stunden des Jahres schlägt auch die Stunde des Glücksklees. Millionenfach wurde er kurz vor Silvester in kleinen Töpfen gekauft. Wer die Pflänzchen gut behandelt, hat lange Freude an ihnen und kann sie ins Freie zu anderen Kleearten stellen.

Wer je eine Wiese nach ihm abgesucht hat, weiß genau, wie rar er sich macht. Das vierte Blättchen entsteht spontan an Pflanzen, die sonst durch und durch dreiblättrig heranwachsen. Gärtner und Botaniker nennen den Wiesenklee daher schlicht Trifolium, was übersetzt so viel wie „Dreiblatt“ bedeutet. Bemühungen, aus dem Wiesenklee Sorten mit einheitlich vierblättrigen Stängelchen zu züchten, gestalten sich ausgesprochen schwierig.

Doch zum Glück ist das gar nicht nötig, denn Silvesterklee hat mit Wiesenklee wenig gemein. Er gehört zur Gattung Oxalis, die hier zu Lande in der Natur durch den zierlichen Sauerklee (Oxalis acetosella) vertreten ist. Weltweit zählt die Knollen bildende „Sippschaft“ rund 800 Arten. Im Süden Afrikas ist sie zu finden, ebenso in Südamerika und Mexiko. Eine der Arten – Oxalis tuberosa – wird sogar als Kulturpflanze angebaut und hat in den Anden als stärkehaltige Oca-Knolle einen mit der Kartoffel vergleichbaren Stellenwert.

Die meisten Oxalis-Arten sind wie der Wiesenklee dreiblättrig, ein paar tragen auch fünf bis 20 Teilblättchen auf dünnem Stiel. Nur Oxalis deppei und Oxalis tetraphylla wachsen mit vier Blättern heran und sind daher ideale Glücksbotschafter. Genügsam vermehren sie sich in den Gärtnereien durch viele kleine Brutzwiebelchen und lassen sich pünktlich zur Winterzeit antreiben.

Lediglich die dunkle Zeichnung auf dem Grün wird durch gezielte Auslese verstärkt: Während wilder Glücksklee meist nur einen feinen Strich trägt, zeigt zum Beispiel die Sorte ,Braunherz‘ eine kastanienbraune Innenzone, ,Iron Cross‘ ist mit einem dunklen Kreuz geschmückt. Ob kräftige Zeichnung oder nicht, alle Sorten überraschen Abend für Abend durch die Schlafbewegung der Blättchen. Wie kleine Schirme falten sich diese zusammen, um am Morgen wieder aufzugehen.

So reizvoll der Anblick der frischen Pflänzchen auch ist: Oft beginnen sie schon nach wenigen Tagen auseinanderzufallen, die Stängel werden immer länger und schwächer. Ursache ist Wärme und mangelndes Licht. Länger kompakt bleiben die grünen Glücksbringer an hellen, kühlen Plätzen und bei gleichmäßiger Feuchtigkeit. Auf diese Weise behandelt, halten sie bis zu den Eisheiligen im Zimmer durch und werden dann ins Freie gestellt. Dort können sie mit anderen Oxalis-Arten wetteifern, die meist als Sommerblumen angeboten werden.

So macht beispielsweise Oxalis vulcanicola seit einiger Zeit mit der dunkellaubigen Sorte ,Dark Form‘ Furore: Vor braunem Laub heben sich leuchtend gelbe Blüten ab. Mit überhängenden Trieben wächst der Klee in Ampeln und Schalen oder mischt sich als Strukturpflanze in Balkonkästen und Sommerblumenbeete. Für Besitzer von Steingärten bietet sich Oxalis adenophylla an, der nur sieben bis zehn Zentimeter hoch wird. Schon die silbergrünen Blättchen, von denen bis zu 20 auf den Stängelchen sitzen, sind eine Augenweide. Das Erscheinen der lilarosa Blüten im Juni oder Juli steigert die Wirkung noch. Oxalis adenophylla ist winterhart. Fühlt er sich an einem warmen und sonnigen Ort wohl, sät er sich gerne aus.

Das gilt auch für den heimischen Sauerklee Oxalis acetosella. Er braucht einen schattigen und feuchten Standort. dpa / Tsp

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