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Immobilien: Herbstliche Delikatesse

Die Gartenbalsamine wird als Futter von Insekten sehr geschätzt

Vor gut einem Dutzend Jahren war die Gartenbalsamine bei uns noch völlig unbekannt. Diese zu den Springkräutern gehörende Pflanze hat sich mit Hilfe ihrer aufplatzenden Samenkapseln und den zahlreichen weit fliegenden Samen innerhalb weniger Jahre ausgewildert und ist stark verbreitet. Im Volksmund heißen die Springkräuter auch „Rühr-michnicht-an“, da die reifen Kapseln bei der geringsten Berührung ihre Samen herausschleudern.

Auffällig wurde die Gartenbalsamine durch ihren unbändigen Wuchs. Sie ist auch unter dem Namen „Drüsiges“ oder „Indisches Springkraut“ (Impatiens glandulifera) bekannt. Als einjähriges Kraut kann sie eine Höhe von über drei Metern mit imposanten rohrstarken Stängeln erreichen. Im Spätsommer bis zu den ersten Frösten erscheinen die zahlreichen in Traubenform wachsenden, rosa oder purpurvioletten Blüten. Obwohl die Pflanze aus dem Himalayagebiet stammt, fühlt sie sich bei uns heimisch und bietet zahlreichen Insekten Pollen und Nektar. Besonders Hummeln kann man den ganzen Tag über an den Blüten beobachten: Neben Comfrey im Frühling, Eisenhut und Phacelia im Sommer, scheint die Gartenbalsamine ihre Lieblingspflanze im Herbst zu sein. In naturnahen Gärten hat sich dieses Springkraut als Insektenfutterpflanze deshalb in den letzten Jahren einen festen Platz erobert.

Auf feuchtem, nährstoffreichem Boden entwickeln sich die Pflanzen allerdings rasch zu wahren Riesen und überzeugen durch ihre lange Blütezeit. Doch nicht jeder Hobby-Gärtner schätzt sie als Bereicherung in seinem Blumen- oder Staudenbeet. Die sich entwickelnden Pflänzchen erkennt man recht schnell an ihren zwei großen, runden Keimblättern. Unerwünschte Pflanzen kann man in diesem Stadium am besten durch Hacken beseitigen, später zieht man sie einfach aus und lässt sie liegen. Um eine zu üppige Ausbreitung zu verhindern, bietet sich ein Standort am Rasen oder vor Gehölzen an. Dort kann man sie leicht abmähen oder entfernen. Empfehlenswert ist es, immer nur einige Exemplare in einem Abstand von einem halben Meter wachsen zu lassen. So haben sie genügend Platz, um ihre imposante Erscheinung zu entfalten. In Stauden- und Blumenbeeten, wo das Springkraut schnell lästig wird, empfiehlt es sich schon mal, nach der Blüte die unreifen Samen abzuschneiden, um einer flächendeckenden Keimung im nächsten Jahr zu entgehen. Mit den ersten Frösten stirbt die Gartenbalsamine schlagartig ab und kann zum Mulchen den Winter über einfach liegen bleiben, bis zum Frühjahr ist nur noch der kräftige Stängel übrig. Bei aller Sympathie für diese Pflanze sollte eine Aussaat von Balsaminen nur im Hausgarten erfolgen, da sie sich in der Natur schlagartig ausbreiten und heimischen, für die Tierwelt unersetzlichen Pflanzen die Lebensgrundlage nehmen.

Peter Busch

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