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 Auf dem Land ist Bauland nicht ganz so schwer wie in der Hauptstadt zu finden. In Berlin wurden gut ein Viertel aller Verkäufe von unbebautem Bauland wie im Vorjahr in Marzahn-Hellersdorf erfasst.

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Bauland in Berlin wird teurer: Immer weniger baureife Flächen

Starker Anstieg der Kaufwerte für Bauland 2015 in Berlin. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Verkäufe ab.

Die Baulandpreise in der Hauptstadt schießen weiter in die Höhe, während die Zahl der Verkäufe im Vergleich des Jahres 2015 zum Jahr 2014 abnimmt. In Berlin wurden im vergangenen Jahr insgesamt 1074 Verkäufe von unbebautem Bauland registriert. Das waren 76 Verkaufsfälle weniger als im Jahr 2014. Dies teilte das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit. Gleichzeitig lag der durchschnittliche Kaufwert mit 424 Euro je Quadratmeter weit über den Werten der Vorjahre.

Für rund 790 Millionen Euro wechselten rund 1,9 Millionen Quadratmeter ihren Eigentümer. Neben dem seit 2012 zu beobachtenden kontinuierlichen Rückgang der Anzahl der Verkäufe setzte sich auch der Rückgang der insgesamt verkauften Fläche fort. Während im Vorjahr 2,1 Millionen Quadratmeter und 2013 noch 2,7 Millionen Quadratmeter verkauft wurden, waren es 2015 nur 1,9 Millionen Quadratmeter. Das entspricht einem Minus von 9,5 Prozent.

Wie in den Vorjahren handelte es sich auch 2015 in der Mehrzahl aller Fälle um den Verkauf von baureifem Land (2015: 88,3 Prozent, 2014: 85,4 Prozent), wobei der durchschnittliche Kaufwert hierfür im Vergleich zum Vorjahr um 35,2 Prozent auf 519 Euro je Quadratmeter stieg (2014: 384 Euro je Quadratmeter).

Marzahn-Hellersdorf bleibt Schlusslicht, Mitte ist Spitzenreiter

Gut ein Viertel aller Verkäufe von unbebautem Bauland und damit die meisten Fälle wurden wie im Vorjahr in Marzahn-Hellersdorf erfasst (277 Verkäufe). Knapp zwei Prozent und damit erneut die wenigsten entfielen auf Friedrichshain-Kreuzberg (zwanzig Verkäufe).

Der durchschnittliche Kaufwert reichte von 186 Euro je Quadratmeter in Marzahn-Hellersdorf bis zu 2264 Euro je Quadratmeter in Mitte. Somit blieben trotz der meisten Verkäufe und einer Steigerung des durchschnittlichen Kaufwertes gegenüber 2014 um etwas mehr als 43 Prozent Marzahn-Hellersdorf Schlusslicht und Mitte Spitzenreiter, wobei sich in Mitte der durchschnittliche Kaufwert 2015 gegenüber 2014 (1116 Euro je Quadratmeter) verdoppelte.

Nach Angaben der aktuellen Wohnungsbaustudie des Instituts für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung (InWIS) stieg der Durchschnittspreis pro Quadratmeter Bauland in Deutschland von 2000 bis 2015 um 42 Prozent an – nahezu doppelt so stark wie das allgemeine Preisniveau, das um 24,7 Prozent gestiegen ist. Dabei lag das Baulandpreisniveau in Großstädten mit über 500 000 Einwohnern, in denen der Wohnraummangel am höchsten ist, weit über dem Durchschnitt in Deutschland.

Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen forderte die Kommunen auf, mehr Bauflächen zur Verfügung zu stellen und nach Konzeptqualität zu vergeben. „Der Flaschenhals für mehr Wohnungsbau in Deutschland ist vor allem eine umfassendere und preisgünstigere Ausweisung von Bauland“, sagt auch Andreas Ibel, Präsident des BFW-Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen.

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