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Im Entwicklungsgebiet Viehhof von Friedrichshain-Kreuzberg stehen zum Beispiel jetzt in der Historischen Rinderauktionshalle Stahlrösser zwischen gusseisernen Säulen.

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Industriedenkmäler: Von der Last zur Lust

Industriedenkmäler sollen besser genutzt werden

Den Charme alter Brikettfabriken, Dampfmaschinen und Eisenbahnbrücken wollen Denkmalpfleger stärker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken. Bei einem Treffen von Experten aus allen Bundesländern in Gera forderten sie jetzt eine höhere Akzeptanz für das industrielle und technische Erbe. „Es ist letztlich die Grundlage unseres Wohlstandes“, sagte Matthias Baxmann, Sprecher der Arbeitsgruppe Industriedenkmalpflege der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger.

Das klassische Industriezeitalter neige sich dem Ende zu. Fabriken und Maschinen würden oft nicht mehr gebraucht und verfielen. Dies solle man aber nicht nur als Last empfinden, sondern als Chance für die Entwicklung einer Stadt. Die Lust an sinnvoller Nutzung müsse gesteigert werden.

Nach Angaben der Experten sind etwa zehn Prozent der erfassten Denkmäler in Deutschland Industrie- und technische Denkmäler. Dazu gehören Mühlen, Eisenbahnanlagen und Brücken, Dampfmaschinen, Bergwerksanlagen, aber auch Schlachthöfe und Fabriken. „Wir haben große Erfolge in Deutschland zu verzeichnen und müssen herbe Verluste beklagen“, erklärte der Historiker.

Hamburg mit der belebten Speicherstadt und das fantasievoll belebte Areal der alten Baumwollspinnerei in Leipzig stünden für einen Boom bei der Wiederbelebung guter Industriearchitektur mit einer Mischung aus Wohnen, Büros, Gewerbe und Kultur.

Industriedenkmalpflege ist nach Baxmanns Worten ein relativ junger Zweig. In der DDR rückten diese Zeugnisse bereits in den 1950er Jahren in den Fokus. Dies sei mit Blick auf die Arbeiterklasse auch politisch gewollt gewesen. In der Bundesrepublik wandten sich die Denkmalpfleger erst in den 1970er Jahren stärker diesen Bauten zu. dpa

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