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Immobilien: Kein Frühling ohne Stiefmütterchen

DER ROTE PUNKT Jede Woche gibt der Botanische Garten eine Liste mit besonders sehenswerten Pflanzen heraus, die durch ihre Blüten oder auch Früchte beeindrucken. Sie sind mit einem roten Punkt gekennzeichnet.

DER ROTE PUNKT

Jede Woche gibt der Botanische Garten eine Liste mit besonders sehenswerten Pflanzen heraus, die durch ihre Blüten oder auch Früchte beeindrucken. Sie sind mit einem roten Punkt gekennzeichnet. Aus Platzgründen können wir nur jeweils ein Gewächs vorstellen. Der Garten ist täglich von 9 Uhr an geöffnet, die Gewächshäuser am Wochenende ab 10 Uhr. Weitere Informationen im Internet unter www.bgbm.org.

Freigelände. Viola wittrockiana, das Garten-Stiefmütterchen, ist eine der beliebtesten Beet- und Balkonpflanzen. Es entstand zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus der Kreuzung verschiedener Wildarten, wurde seither intensiv gezüchtet und hat bis heute nichts an Popularität eingebüßt. Zu den wichtigsten Ausgangsarten gehören das in Sibirien und im Altai heimische Altai-Stiefmütterchen (Viola altaica), das gelbe Sudeten-Stiefmütterchen (Viola lutea), auch Vogesen-Stiefmütterchen genannt und das europäische Wild-Stiefmütterchen (Viola tricolor).

Im Laufe der Zeit sind viele Formen mit zahlreichen und sehr unterschiedlich gezeichneten und gefärbten Blüten entstanden. Es bleibt aber Geheimnis der miteinander konkurrierenden Züchter, welche weiteren Arten der Gattung Veilchen (Viola) in die heutigen Sorten des Garten-Stiefmütterchens eingekreuzt wurden.

Das Stiefmütterchen ist eine zweijährige Pflanze und wird stets durch Aussaat vermehrt. Es blüht im zweiten Jahr. Der Blühtermin ist jedoch abhängig vom Zeitpunkt der Aussaat. Wird im Spätsommer gesät, kann man sich bereits im Frühling an den blühenden Pflanzen erfreuen. Andere Sorten dürfen erst nach den letzten starken Frösten ins Freie, blühen dafür aber den ganzen Sommer über. Im Botanischen Garten zieren sie zurzeit den Schmuckgarten am Eingang Unter den Eichen aber sie leuchten auch fröhlich bunt im Italienischen Garten.

Vom Volksmund wird der seit dem 15. Jahrhundert gebräuchliche Name Stiefmütterchen entsprechend der gegenseitigen Stellung der fünf Blüten- und Kelchblätter meist folgendermaßen erklärt: Das untere, größte und attraktivste Blütenblatt steht stellvertretend für die Stiefmutter, die für sich zwei „Stühle“ – Kelchblätter – beansprucht. Ihr zu Seite sitzen auf je einem „Stuhl“ ihre leiblichen Töchter. Im Hintergrund müssen sich die beiden unscheinbareren Stieftöchter einen „Stuhl“ teilen.

Brigitte Zimmer

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