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Jedes Jahr 1200 neue Wohnungen sind das Ziel. Matthias Klipp ist zuversichtlich.

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Matthias Klipp im Gespräch: Potsdam liegt beim Neubau an sechster Stelle

Matthias Klipp, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt, im Gespräch über Wohnungsbau in Potsdam.

Herr Klipp, Potsdam hat ein Problem, um das Sie viele Ihrer Kollegen beneiden: Die Stadt wächst und braucht dringend mehr Wohnungen. Wie wollen Sie es schaffen, diese Wohnungen zu bauen?
Das Stadtentwicklungskonzept Wohnen sieht vor, jährlich tausend neue Wohnungen zu bauen. Da Potsdam noch stärker wächst als erwartet, reicht das wahrscheinlich nicht ganz. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen werden, 1200 bis 1300 Wohnungen pro Jahr zu bauen. Schon jetzt liegt Potsdam bundesweit an sechster Stelle, was den Wohnungsneubau im Verhältnis zur Einwohnerzahl betrifft. Und wir haben Potenzialflächen, die Platz für rund 11 000 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern und etwa 3500 Einfamilienhäuser bieten.

Dabei spielt sicher das ehemalige Kasernenareal Krampnitz eine wichtige Rolle?
Genau. Krampnitz ist der Stern am Wohnungsmarkthimmel von Potsdam. In diesem Jahr haben wir Krampnitz als Entwicklungsmaßnahme nach dem besonderen Städtebaurecht festgelegt – so, wie wir es erfolgreich mit dem Bornstedter Feld getan haben. In Krampnitz werden künftig etwa 3700 Menschen in 1600 Wohneinheiten leben.

In Potsdam fehlen vor allem preiswerte Wohnungen. Entstehen in Krampnitz wieder nur Wohnungen im gehobenen Preissegment?
Krampnitz bietet eine hervorragende Möglichkeit, eine ausgewogene soziale Mischung zu schaffen. Denn die Grundstücke werden bis zu 40 Prozent günstiger sein als im Bornstedter Feld. Öffentlich geförderten Wohnungsbau kann es allerdings nur geben, wenn das Land Brandenburg wieder ein Förderprogramm auflegt. Ohne Förderung lässt sich Neubau erst ab einer Miete von etwa 9,50 Euro pro Quadratmeter realisieren. Aber auch solche Neubauwohnungen tragen zur Entspannung auf dem Wohnungsmarkt bei, weil sie eine Klientel bedienen, die sonst in den Bestand gehen und dort weniger zahlungskräftige Mieter verdrängen würde.

Was macht eigentlich die Attraktivität von Potsdam aus?
Potsdam ist ein wunderschöner „Vorort“ von Berlin. In 30 Minuten ist man mit dem Regionalexpress am Alexanderplatz. Es ist eine überschaubare Stadt mit hoher Lebensqualität, einem hohen Anteil an historischer Bausubstanz und einer schönen naturräumlichen Umgebung. Außerdem trägt die positive Arbeitsplatzsituation zur Attraktivität bei. Und wenn wir es jetzt noch hinkriegen, die Potsdamer Mitte am Alten Markt wieder aufzubauen, sind auch die Wunden des Krieges weitgehend verheilt.

Matthias Klipp ist Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt. Mit ihm sprach Christian Hunziker.

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